"Verschiedene Arten": Polen verhängt Sanktionen gegen russische Oligarchen

Auf EU-Ebene gelten bereits zahlreiche Sanktionen gegen Russland: Nun hat Polen weitere Strafmaßnahmen gegen Personen und Unternehmen verhängt. Eine Ausweitung sei wahrscheinlich.

Polen verhängt aufgrund des Krieges in der Ukraine weitere Sanktionen. Das teilte der polnische Innenminister Mariusz Kamiński mit seinem Stellvertreter Maciej Wąsik in Warschau mit. Konkret geht es dabei um 15 Oligarchen sowie 35 russische und belarussische Unternehmen, die in Polen Geschäfte machen. Darunter ist der Milliardär Michail Fridman sowie der Aluminium-Unternehmer Oleg Deripaska und der Gründer der Cybersicherheitsfirma Kaspersky, Eugene Kaspersky.

"Wir werden verschiedene Arten von Sanktionen anwenden: Einfrieren der finanziellen Vermögenswerte und Vermögensressourcen von Unternehmen, die auf der Sanktionsliste eingetragen sind", sagte Kamiński. Dazu werde gegen die Oligarchen ein Einreiseverbot in Polen verhängt. Es sei zudem wahrscheinlich, dass die Liste in Zukunft noch auf weitere Personen und Unternehmen erweitert werden. Die Sanktionen gelten ab sofort.

Angeblicher Gasstopp als Folge?

Zu den Unternehmen zählen unter anderem alle russischen Energieunternehmen, die bisher Kohle nach Polen importiert hatten. Die Liste sei eine Ergänzung zu den bereits verhängten Strafen, die alle EU-Staaten gemeinsam gegen Russland verhängt hatten.

Ebenfalls auf der Liste steht der Energiekonzern Gazprom, der Gas durch die Pipeline Jamal von Russland über Belarus und Polen nach Deutschland transportiert. Mehrere polnische Medien hatten am Dienstagabend darüber berichtet, dass Russland die Gasförderung über die Leitung nach Polen eingestellt hat. In dem Land ist die Betreibergesellschaft "Europol Gaz" für die Röhre zuständig, die zu 48 Prozent Gazprom gehört.