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Großbritannien: Sunak und Truss kämpfen um Johnson-Nachfolge


Nachfolge von Boris Johnson
Es sind nur noch zwei

Von dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 20.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Liz Truss und Rishi Sunak: Zwischen ihnen wird die Nachfolge Boris Johnsons entschieden.Vergrößern des BildesLiz Truss und Rishi Sunak: Zwischen ihnen wird die Nachfolge Boris Johnsons entschieden. (Quelle: Toby Melville/Henry Nicholls/Reuters-bilder)
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Nach dem Rücktritt von Boris Johnson stehen die Kandidaten fest, die die Nachfolge unter sich ausmachen: Beide gehörten schon zu seinem Kabinett.

Die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson wird sich zwischen Ex-Finanzminister Rishi Sunak und Außenministerin Liz Truss entscheiden. Die beiden Politiker erhielten bei der Abstimmung in der konservativen Parlamentsfraktion am Mittwoch die meisten Stimmen, wie der Chef des zuständigen Komitees, Graham Brady, mitteilte.

Handels-Staatssekretärin Penny Mordaunt erhielt die wenigsten Stimmen und schied mit acht Stimmen weniger als Truss aus dem Rennen aus. Nun entscheiden die Mitglieder der Tory-Partei in einer Stichwahl. Am 5. September soll sich entscheiden, wer als Nachfolgerin oder Nachfolger Johnsons in der Downing Street einzieht.

Die Abstimmung war nötig geworden, weil Amtsinhaber Johnson vor zwei Wochen unter massivem Druck aus einer Fraktion als Parteichef zurückgetreten war.

Sunak vorn – aber umstritten

Für Sunak stimmten in allen Abstimmungsrunden in der Fraktion die meisten Abgeordneten. Allerdings ist der 42-Jährige, der auch die Mitte der Partei anspricht, intern umstritten. Vor allem der rechtskonservative Flügel um Truss wirft Sunak vor, für die größten Steuererhöhungen der vergangenen Jahrzehnte verantwortlich zu sein.

Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker Sunak galt lange als Favorit für eine Nachfolge Johnsons. Er verdiente sich in der Corona-Pandemie Meriten mit einem Rettungsprogramm für die Wirtschaft. Viele Briten hielten die Unterstützung seines Ministeriums angesichts der explodierenden Lebenshaltungskosten aber für zu gering und die Steuern für zu hoch. Der 42-Jährige wurde wie Johnson für Verstöße gegen Lockdown-Auflagen bestraft.

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Der amtierende Premier Johnson gilt ebenfalls als Gegner: Sein Umfeld beschuldigt den früheren Schatzkanzler, den Regierungschef verraten zu haben, indem er mit seinem Rückzug den Sturz Johnsons eingeleitet habe. Das weist Sunak zurück. Schlechte Nachrichten brachte ihm zudem das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov unter Tory-Parteimitgliedern am Dienstag. Demnach dürfte er bei der Stichwahl unterliegen.

Außenministerin Truss: Johnson habe richtig entschieden

Die 46-jährige Truss gilt indes als Liebling der konservativen Basis. In Johnsons Regierung war sie zunächst zwei Jahre lang Außenhandelsministerin, bevor die überzeugte Brexit-Befürworterin zur Außenministerin berufen wurde. Seit vergangenem Jahr vertritt sie zudem als Chef-Unterhändlerin in Brüssel bei der EU britische Positionen.

Ihr öffentliches Image pflegt Truss sorgfältig: Vergangenes Jahr ließ sie sich in einem Panzer ablichten, was an ein bekanntes Bild von Premierministerin Margaret Thatcher erinnert. Kurz vor Johnsons Rücktritt sagte sie ihm noch ihre volle Unterstützung zu. Kurz danach erklärte sie, Johnson habe mit seinem Abgang die richtige Entscheidung getroffen.

Truss zuvor auf Platz drei

In den ersten Wahlrunden landete Truss stets auf Platz drei hinter der früheren Entwicklungshilfe- und Verteidigungsministerin Mordaunt, die lange als Liebling der Parteibasis galt. Sie hatte sich als vehemente Verfechterin des Brexits einen Namen gemacht. Dennoch war Mordaunt den Tories am rechten Rand ein Dorn im Auge, die ihr zu liberale Ansichten in Genderfragen und mangelnde Kabinettserfahrung vorwerfen.

Als einzige verbliebene Vertreterin des rechten Flügels konnte die 46-jährige Truss offenbar viele Abgeordnete überzeugen, die bisher für die ebenfalls rechtskonservative Ex-Staatssekretärin Kemi Badenoch gestimmt hatten.

Nun haben die Parteimitglieder das Wort. Wie viele das derzeit sind, ist aber unklar. Bei der vorigen Wahl des Parteichefs 2019, als sich Boris Johnson durchsetzte, waren es rund 160.000 Mitglieder. Anfang der kommenden Woche will die BBC ein TV-Duell der beiden letzten Kandidaten übertragen, zu dem sich die Bewerber schon bereit erklärt haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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