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Erdoğan erwägt Kopftuch-Referendum in der Türkei


Diskussion über Recht aufs Tragen
Erdoğan zu Kopftuch-Referendum: "Wenn Sie den Mut haben"

Von afp
Aktualisiert am 23.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan: Er zieht ein Referendum über das Recht, ein Kopftuch zu tragen, in Erwägung.Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan: Er zieht ein Referendum über das Recht, ein Kopftuch zu tragen, in Erwägung. (Quelle: Vyacheslav Prokofyev/dpa)
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Das Recht aufs Tragen eines Kopftuchs könnte in einer Volksabstimmung in der Türkei beschlossen werden. Das kündigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan an.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat ein Referendum über eine Verfassungsänderung vorgeschlagen, die das Recht von Frauen auf das Kopftuchtragen in staatlichen Institutionen, Schulen und Universitäten garantieren würde. "Wenn Sie den Mut haben (...), lassen Sie uns die Frage einem Referendum unterziehen", sagte Erdoğan am Samstag bei einem Fernsehauftritt.

Der Staatschef reagierte damit auf Äußerungen des Oppositionsführers Kemal Kilicdaroglu von der säkularen Partei CHP. Kilicdaroglu hatte kürzlich ein Gesetz zur Garantie des Rechts auf das Kopftuchtragen vorgeschlagen.

AKP schaffte Kopftuch-Verbot in staatlichen Einrichtungen ab

Die Kopftuch-Debatte ist in der Türkei angesichts der für kommendes Jahr geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen neu entflammt. Der CHP-Chef wollte mit seinem Vorstoß Bedenken entkräften, dass seine Partei bei einem Wahlsieg wieder ein Kopftuchverbot einführen könnte. "Wir haben in der Vergangenheit Fehler hinsichtlich des Kopftuchs gemacht", räumte Kilicdaroglu ein.

Die Bevölkerung der Türkei ist mehrheitlich muslimisch, doch in der Verfassung ist die Trennung von Religion und Staat verankert. Erdoğans islamisch-konservative Partei AKP hatte allerdings das lange geltende Verbot des Tragens des islamischen Kopftuchs in staatlichen Einrichtungen im Jahr 2013 abgeschafft.

Erdoğan nennt die Aufhebung des Kopftuch-Verbots immer wieder als Beispiel dafür, wie seine Partei gläubige Muslime gegen säkulare Parteien verteidige. Anders als etwa in den 1990er Jahren setzt sich aber heute keine Partei in der Türkei mehr für ein Kopftuch-Verbot ein.

Erdoğan schlug nun vor, dass die Verfassungsänderung zum Recht auf das Kopftuch "bald" dem Parlament vorgelegt werden solle. Um eine solche Änderung ohne ein Referendum durchzubringen, bräuchte es eine Mehrheit von 400 Abgeordneten – das heißt, die CHP müsste zustimmen.

Andernfalls könnte der Reformvorschlag mit 360 Stimmen den Bürgern zum Votum vorgelegt werden. "Wenn dieses Problem nicht im Parlament gelöst werden kann, werden wir es dem Volk vorlegen", sagte Erdoğan.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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