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Iran-Konflikt: Diese Top-Militärs des Mullah-Regimes hat Israel getötet


Regime unter Beschuss
Diese iranischen Top-Militärs hat Israel getötet


16.06.2025 - 16:39 UhrLesedauer: 4 Min.
Mohammad Bagheri, Generalstabchef der iranischen Streitkräfte (links) zusammen mit dem damaligen Präsidenten Ebrahim Raisi (Mitte) und anderen hochrangigen Militärs bei einer Parade (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Mohammad Bagheri, Generalstabchef der iranischen Streitkräfte (links), zusammen mit dem damaligen Präsidenten Ebrahim Raisi (Mitte) und anderen hochrangigen Militärs bei einer Parade (Archivbild). (Quelle: IMAGO/SalamPix/ABACA/imago-images-bilder)
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Israels Militärschläge im Iran haben führende Militärs ausgeschaltet. Die Angriffe trafen aber auch zivile Schlüsselfiguren des iranischen Atomprogramms.

Nach Angaben iranischer Staatsmedien sind bei den israelischen Angriffen auf das Land bislang 224 Menschen getötet und 1.200 verletzt worden. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht, unter den Toten sind aber auch zahlreiche hochrangige Militärs und Wissenschaftler des Regimes. Israel will den Iran mit seinen Angriffen militärisch schwächen und das Atomprogramm des Regimes so weit wie möglich zerstören.

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t-online gibt einen Überblick, welche hochrangigen Figuren des Regimes bereits ausgeschaltet wurden.

Mohammad Bagheri, Generalstabschef der iranischen Streitkräfte

1980 trat Bagheri, als damals 20-Jähriger, der Islamischen Revolutionsgarde bei. Während des Iran-Irak-Kriegs von 1980 bis 1988 arbeitete er für den Militärgeheimdienst der Revolutionswächter – eine Abteilung, die sein Bruder Hassan Bagheri erst zu Beginn des Kriegs gegründet hatte. 2016 ernannte ihn der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, zum Generalstabschef der iranischen Streitkräfte und damit nach Ali Chamenei zum wichtigsten Mann des Iran in Militärfragen.

Die Berufung des ersten Mitglieds der Revolutionsgarde in dieses Amt wurde von Beobachtern als Zeichen für deren wachsenden Einfluss auf das Militär gewertet. Auch galt Bagheri als entschiedener Gegner des Atomabkommens mit dem Westen, was als Zeichen verstanden wurde, dass der Iran sich zwar auf Verhandlungen einlasse, aber dem Westen nicht zu hundert Prozent vertraue.

Hussein Salami, Kommandeur der Revolutionsgarde

Ähnlich wie Bagheri trat auch Salami 1980 zu Beginn des Iran-Irak-Kriegs in die Revolutionsgarde ein. Dort arbeitete er sich die militärische Karriereleiter hoch, bis er 2019 von Ajatollah Ali Chamenei zum Kommandeur der Revolutionsgarde berufen wurde.

Salami war in der Vergangenheit wiederholt mit Forderungen nach der Vernichtung Israels aufgefallen. So erklärte er kurz vor seiner Ernennung zum Kommandeur der Revolutionsgarde, dass das oberste strategische Ziel des Iran die Auslöschung Israels sei.

Gholam Ali Rashid, stellvertretender Oberbefehlshaber der Streitkräfte

Auch Ali Rashid verdiente sich seine militärischen Meriten im Iran-Irak-Krieg und galt als einer der wichtigsten Kommandanten des Iran in diesem Konflikt. Größere Bekanntheit erlangte er, als er im iranischen Staatsfernsehen erklärte, die Hisbollah, Hamas und andere pro-iranische Terrorgruppen in der Region seien nicht nur Verbündete, sondern Teil der iranischen Streitkräfte.

Amir Ali Hajizadeh, Chef der Luftstreitkräfte der Revolutionsgarde

In seiner Rolle als Kommandant der Luftstreitkräfte der Revolutionsgarde, ein Amt, das er seit 2009 bekleidete, übernahm Ali Hajizadeh 2020 die Verantwortung für den versehentlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs. Zuvor hatte das Regime fast drei Tage lang jede Schuld von sich gewiesen. Später erklärte er diese Verzögerung damit, dass es so lange gedauert habe, weil zuerst mit allen Teilen der Armee eine Stellungnahme abgesprochen worden sei.

Ali Hajizadeh war federführend an der Vorbereitung und Ausführung der Luftangriffe des Iran gegen Israel im vergangenen Jahr beteiligt. Für diese Arbeit verlieh ihm Ajatollah Ali Chamenei den Fath-Orden, eine der höchsten Auszeichnungen des Iran.

Im Jahr zuvor hatte er international Aufsehen erregt, als er während eines Interviews erklärte, dass der Iran daran arbeite, Donald Trump zu ermorden. Grund dafür sei, dass Trump den Befehl zur Ermordung des ehemaligen Kommandeurs der Quds-Einheiten, Qasem Soleimani, gegeben habe. Zusammen mit Ali Hajizadeh wurden auch der Chef des Drohnenprogramms der Revolutionsgarde, Taher Pour, sowie der für die Luftverteidigung zuständige Kommandant, Davoud Shaykhian, getötet.

Ali Schamchani, Admiral und Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats

Schamchani, der 1955 in eine Familie von iranischen Arabern geboren wurde, kämpfte schon während seiner Studienzeit als Teil einer islamistischen Guerillagruppe gegen die Herrschaft des Schahs von Persien. Nach der Revolution 1979 schloss er sich der Revolutionsgarde an und wurde 1989 Marinekommandeur. 1997 wurde er zum Verteidigungsminister ernannt und trat 2001 als Präsidentschaftskandidat an – kam aber mit 2,7 Prozent der Stimmen nur auf den dritten Platz.

Nach seiner Zeit als Verteidigungsminister war er von 2005 bis 2013 der militärische Berater des Ajatollahs. 2013 wurde er zum Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats. Zuletzt war er Teil der Delegation, die mit den USA über eine Wiederaufnahme des Atomabkommens verhandelte.

Esmail Qaʾani, Kommandeur der Quds-Brigaden

Qaʾani wurde 2020 nach dem Tod von Qasem Soleimani zum Kommandeur der Quds-Brigaden befördert. Beide Männer lernten sich im Iran-Irak-Krieg kennen und machten gemeinsam Karriere bei den Brigaden. 1997, als Soleimani zum Kommandeur der Brigaden ernannt wurde, wurde Qaʾani dessen Stellvertreter.

In dieser Position war er unter anderem für die Finanzierung der Hisbollah im Libanon zuständig. Die Quds-Brigaden sind die Eliteeinheit der Revolutionsgarde und für Auslandseinsätze zuständig. Sie koordinieren, finanzieren und trainieren pro-iranische Terrorgruppen im Ausland.

Mohammed Kasemi, Geheimdienstchef der Revolutionswächter

Wie bei vielen Angehörigen seiner Generation begann die Karriere des 1961 geborenen Kasemi im Iran-Irak-Krieg, in dem er als Mitglied der Revolutionsgarde kämpfte. 2013 wurde Kasemi zum Chef der Spionageabwehrabteilung der Revolutionsgarde berufen, und 2022 wurde er zum Chef des Geheimdienstes der Revolutionswächter befördert.

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Die Menschenrechtsorganisation Spreading Justice wirft Kasemi eine Vielzahl von Menschenrechtsverbrechen vor, besonders im Kontext des brutalen Vorgehens der iranischen Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung nach dem Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini. Neben Kasemi wurde auch sein Stellvertreter Hassan Mohaghegh bei einem Luftangriff des israelischen Militärs getötet.

Darüber hinaus tötete das israelische Militär eine Reihe von Wissenschaftlern, die im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm standen, darunter der ehemalige Chef der iranischen Atomenergieorganisation, Fereydoon Abbassi-Davani. Abbassi-Davani galt als Kopf hinter dem iranischen Atomprogramm.

Auch der amtierende stellvertretende Direktor der Atomenergieorganisation, Amir Hossein Faghihi, starb bei einem der israelischen Angriffe. Ebenso wurde der Präsident der Islamischen Azad-Universität in Teheran, Mohammad Mahdi Tehranchi, bei einem Luftangriff getötet. Tehranchi wird von israelischer Seite vorgeworfen, seit 2004 an der Entwicklung einer iranischen Atombombe zu arbeiten.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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