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Großbritannien räumt Archipel im Indischen Ozean


Umstrittener Deal
Rückzug: Großbritannien gibt Archipel im Indischen Ozean ab

Von afp
22.05.2025 - 19:45 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250522-99-936505Vergrößern des Bildes
Luftaufnahme von Diego Garcia, einem Atoll des Chagos-Archipels: Wegen des gemeinsam mit den USA genutzten Stützpunktes dort bleibt Diego Garcia britisch. (Quelle: Uncredited)
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Großbritannien gibt eines seiner Überseegebiete an Mauritius ab. Eine der Chagos-Inseln ist von dem Deal aber ausgenommen – das hat auch mit den USA zu tun.

Großbritannien gibt nach langen Verhandlungen Territorium ab. Die Souveränität über die Chagos-Inseln im Indischen Ozean geht an Mauritius über. Premierminister Keir Starmer unterzeichnete eine entsprechende Vereinbarung, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Ausgenommen wird allerdings die Insel Diego Garcia, auf der ein gemeinsam mit den USA genutzter Militärstützpunkt liegt.

Die strategische Position des Gebiets sei von größter Bedeutung für Großbritannien, sagte Starmer. Die Insel soll deswegen noch mindestens 99 Jahre unter britischer Kontrolle bleiben. Dafür wollen die Briten im Gegenzug eine Milliardensumme zahlen.

Warum die Inseln strategisch wichtig sind

Die Chagos-Inseln sind ein Überseegebiet mitten im Indischen Ozean. Starmer bezeichnete die Lage des Militärstützpunkts einer Mitteilung zufolge als von "größter Bedeutung für Großbritannien". Der Stützpunkt sei einer der wichtigsten Beiträge, die das Land in der Sicherheitspartnerschaft mit den USA mache.

Zu den "einzigartigen und unverzichtbaren" Fähigkeiten, die der Standort biete, gehören demnach ein Flugplatz- und Tiefwasserhafen sowie Einrichtungen, die den weltweiten Betrieb des Satellitennavigationssystems GPS unterstützen und die Überwachung von Objekten im Erdorbit ermöglichen. Außerdem sei dort Ausrüstung zur Überwachung des Verbots von Nuklearversuchen.

Klage verzögerte Insel-Deal mit Mauritius

Der Archipel wurde 1965 von Mauritius abgespalten, drei Jahre vor der Unabhängigkeit des Staates. Die Einwohner der Inseln waren zwangsweise umgesiedelt worden und fordern teils ein Recht auf Rückkehr. Eine Frau, die dort geboren worden war und gegen die Übertragung an Mauritius klagt, verzögerte die Unterzeichnung kurzzeitig, indem sie eine einstweilige Verfügung erwirkte.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag und auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen unterstützten den jahrzehntealten Anspruch von Mauritius auf die Inseln. Konservative Politiker kritisierten die Pläne dagegen als Ausverkauf strategischer britischer Interessen und warnten, man laufe Gefahr, das Gebiet chinesischem Einfluss zu überlassen.

Premierminister Starmer verteidigte den Deal, der nach seinen Angaben umgerechnet etwa vier Milliarden Euro kosten soll. Die Vereinbarung sei der einzige Weg, die Militärbasis auf lange Sicht zu erhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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