"Eine erhebliche Gefahr" Atombehörde warnt vor nuklearer Verunreinigung im Iran

Die Internationale Atomenergiebehörde warnt weiter vor möglichen Folgen von Israels Luftschlägen. In einem Szenario ist die Bevölkerung Teherans in Gefahr.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA berichtet von akuter Gefahr von Strahlung und chemischen Substanzen in der iranischen Atomanlage Natans. Zwar liege die Strahlung im Außenbereich des Gebäudekomplexes im normalen Bereich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. "Innerhalb der Anlage Natans kommt es jedoch sowohl zu radiologischer als auch zu chemischer Kontamination."
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Es sei möglich, dass Uranisotope in der Anlage verteilt seien, so Grossi weiter. "Die Strahlung besteht hauptsächlich aus Alphateilchen und stellt beim Einatmen oder Verschlucken eine erhebliche Gefahr dar." Die größte Gefahr aber gehe von der chemischen Verunreinigung dort aus. Die Anlage war vor einigen Tagen von Israel angegriffen worden.
Grossi warnt vor weiteren Angriffen
Grossi warnte das mächtigste UN-Gremium zudem vor Angriffen auf andere Anlagen wie das Atomkraftwerk Buschehr am Persischen Golf. Dort seien Tausende Kilogramm an nuklearem Material gelagert. Ein direkter Angriff würde "zu einer sehr hohen Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umwelt führen", sagte Grossi. "Ebenso könnte ein Einschlag, der die einzigen beiden Stromversorgungsleitungen des Kraftwerks lahmlegt, zum Schmelzen des Reaktorkerns führen."
Auch im Falle eines Angriffs auf einen Atomforschungsreaktor bei Teheran könnten weitreichende Schutzmaßnahmen für Teile der iranischen Hauptstadt nötig werden.
- Nachrichtenagentur dpa