Teil eines großen Touristenzentrums Kim Jong Un weiht großes Spaßbad ein
Die Bevölkerung Nordkoreas leidet unter dem autoritären Regime des Machthabers Kim Jong Un. Der weiht derweil öffentlichkeitswirksam einen Freizeitkomplex ein.
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un hat in der Küstenstadt Wonsan eine große Anlage für Touristen eingeweiht. Das berichtet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der Ferienkomplex soll künftig als Aushängeschild für den staatlich gelenkten Inlandstourismus dienen und umfasst zahlreiche Hotels, Freizeiteinrichtungen, ein großes Spaßbad sowie ein rund vier Kilometer langes Strandareal.
Auf Fotos ist der offensichtlich gut gelaunte Diktator zu sehen, wie er mit seiner Tochter an der Hand durch das große Spaßbad streift und Menschen beobachtet, die Rutschen und ein Wellenbad testen. Kim stand wie so häufig im Mittelpunkt der Berichterstattung.
Er habe demnach mehrfach Baustellen besucht und detaillierte Anweisungen zu architektonischen Fragen und Betriebsabläufen gegeben. In der KCNA-Meldung heißt es, Kim habe das Projekt als "einen ersten Schritt zur Umsetzung der touristischen Kulturpolitik" bezeichnet.
Staatsmedien loben das Projekt erwartungsgemäß
Die staatlichen Medien lobten das Projekt als bedeutenden Fortschritt für die nationale Tourismusstrategie. Die Anlage sei laut Premierminister Pak Thae Song ein "Meilenstein" in der Entwicklung des nordkoreanischen Tourismusmodells.
Die offizielle Eröffnung am 24. Juni wurde mit einer großen Zeremonie, einem Feuerwerk und einem Musikprogramm gefeiert. Neben Parteifunktionären und Baubeteiligten war auch der russische Botschafter anwesend. Kim Jong Un durchschnitt persönlich das Band zur Eröffnung und zeigte sich laut KCNA "hochzufrieden" mit dem Ergebnis.
In den offiziellen Darstellungen wird das neue Ressort als Symbol für wirtschaftliche Erneuerung und als Vorzeigeprojekt der Arbeiterpartei dargestellt. Das abgeschottete Land hat zuletzt russischen Touristengruppen die Einreise gestattet. Der russische Botschafter nahm als Gast zu der Eröffnungszeremonie in Wonsan teil. Die Hauptstadt Pjöngjang und andere Teile des Landes bleiben für den regulären Tourismus geschlossen, auch wenn im April ein Marathonlauf mit ausländischen Läufern durchgeführt wurde.
Das deutsche Außenministerium rät von Reisen nach Nordkorea dringend ab. "Ausländern wird seitens der koreanischen Bevölkerung außerhalb reglementierter Begegnungen mit Misstrauen begegnet", heißt es auf der Homepage des Auswärtigen Amtes. "Insbesondere bei Versuchen einer selbständigen Erkundung kommt es häufig zu Zwischenfällen." Wegen angeblich republikfeindlicher Akte sei es mehrfach zu Festnahmen von Ausländern gekommen.
- Eigene Recherche
- Staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA