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Nigeria-Wahl: Staatschef Buhari bleibt Präsident


Angst vor Gewaltausbrüchen
Buhari Sieger der Präsidentschaftswahl in Nigeria

Von dpa
Aktualisiert am 27.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Muhammadu Buhari: Nigerias Staatschef wird eine zweite Amtszeit antreten.Vergrößern des BildesMuhammadu Buhari: Nigerias Staatschef wird eine zweite Amtszeit antreten. (Quelle: Ben Curtis/ Archivbild/ap-bilder)
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Die Opposition hatte bereits vor Verkündung des Wahlergebnisses erklärt, dieses sei manipuliert. Nun hat die Wahlkommission Buhari offiziell zum Sieger erklärt. Gewaltausbrüche werden befürchtet.

Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari bleibt Staatsoberhaupt des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Das teilte die Wahlkommission am Mittwoch mit. Der 76-jährige Buhari habe 15,1 Millionen Stimmen erhalten, knapp vier Millionen mehr als sein Hauptrivale, der liberale Oppositionskandidat Atiku Abubakar (72). Die Opposition hatte jedoch bereits am Dienstag - bevor alle 36 Bundesstaaten ausgezählt waren - die Ergebnisse als manipuliert bezeichnet. Rund 84 Millionen Nigerianer waren wahlberechtigt.

Die Abstimmung war Mitte Februar in letzter Minute um eine Woche verschoben worden. Am vergangenen Wochenende wählten die Nigerianer schließlich einen neuen Staatschef und das Parlament. Experten warnten, dass es bei einem knappen Wahlausgang zu Gewalt zwischen Anhängern der beiden Lager kommen könnte. Der "Situation Room", ein Bündnis mehrerer zivilgesellschaftlicher Gruppen, sprach am Montag von mindestens 39 Menschen, die im Zusammenhang mit der Wahl getötet worden seien.

Der konservative Buhari hatte den Wählern versprochen, Korruption und radikale Islamisten zu bekämpfen. Er hatte Nigeria in den 1980er Jahren zeitweise als Militärdiktator regiert und trat erneut für die Partei der Fortschrittlichen (APC) an. Ihm wurde aber vorgeworfen, in seiner Amtszeit nur wenig erreicht zu haben. Die Korruption ging kaum zurück, das Gesundheitssystem ist immer noch desolat und die Anzahl der Armen nahm weiter zu. Rekorde stellte Buhari mit langen Krankheitsphasen auf. Den Grund für seine monatelangen Auszeiten in London verschwieg er.

Der eher liberale Unternehmer Abubakar erklärte, die Wirtschaft liberalisieren zu wollen und damit Millionen Arbeitsplätze zu schaffen. Er trat für die Demokratische Volkspartei (PDP) an. Seit Jahren verfolgten ihn jedoch schwere Korruptionsvorwürfe. Der Politiker wies alle Vorwürfe zurück.

Millionen Menschen flüchten vor Gewalt

Buhari muss sich nun vor allem der Krise im verarmten Nordosten des Landes stellen: Dort terrorisieren sunnitische Extremisten die Bevölkerung. Mindestens zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt. Buhari hatte die Wahl 2015 vor allem gewonnen, weil er versprach, den radikalen Islamisten ein Ende zu bereiten. Unter seiner Führung machte das Militär große Fortschritte. Buhari bezeichnete die Islamisten sogar als "technisch besiegt". Doch das war voreilig: die Islamisten erstarkten zuletzt wieder.

Nigeria ist mit rund 190 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Land, die größte Volkswirtschaft und auch der wichtigste Ölproduzent Afrikas. Gleichzeitig leben in keinem Land der Welt mehr Menschen in extremer Armut. Das ist einer der Gründe, wieso viele Nigerianer nach Europa fliehen. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 53 Jahre.

Allein in Deutschland beantragten 2018 gut 11.000 Nigerianer Asyl, das war Platz fünf in der Asylstatistik. Und der Migrationsdruck wird weiter steigen: Die Bevölkerung soll sich UN-Prognosen zufolge von derzeit 200 Millionen Menschen bis 2.100 auf rund 800 Millionen Menschen vervierfachen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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