Atombehörde "zutiefst besorgt" Iran soll Vorrat an angereichertem Uran aufgestockt haben
Über ein Vielfaches des eigentlich erlaubten angereicherten Urans verfügt das Mullah-Regime im Iran jetzt laut Internationaler Atomenergiebehörde. Das Kontrollgremium schlägt Alarm. Vieles bleibt im Dunkeln.
Der Iran hat nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seine Vorräte an angereichertem Uran unerlaubt auf nun fast drei Tonnen aufgestockt. Seit November seien weitere 500 Kilogramm dazugekommen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorliegenden IAEA-Bericht. Dazu gehörten auch 17,6 Kilogramm, die auf 20 Prozent angereichert seien.
Hochangereichertes Uran: Als hochangereichertes Uran (engl. "highly enriched uranium" oder kurz "HEU") wird Uran mit einem U-Gehalt von 20 Prozent oder mehr bezeichnet. Für Kernwaffen ist eine sehr hohe Anreicherung erforderlich, typischerweise mindestens 85 Prozent.
Das Atom-Abkommen von 2015 hatte eine Obergrenze von niedrig angereichertem reinem Uran bei 200 Kilogramm gezogen. Das Abkommen soll das von schiitischen Klerikern beherrschte Land am Bau einer Atombombe hindern. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Deal hat Teheran demonstrativ mehrfach gegen Auflagen verstoßen.
Uran-Partikel an mehreren Orten gefunden – Iran schweigt
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich außerdem "zutiefst besorgt" über mögliches Atommaterial an einem nicht deklarierten Standort im Iran gezeigt. Die Behörde mit Sitz in Wien sorge sich, dass das Material nicht gemeldet worden sei, hieß es in einem Bericht am Dienstag, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Im vergangenen Jahr seien an zwei Orten Uran-Partikel gefunden worden. Außerdem habe der Iran eine ähnliche Frage zu einem dritten Fundort seit 18 Monaten nicht beantwortet, kritisierte die IAEA in ihrem Bericht.
Die Islamische Republik verlangt von den USA eine Rückkehr zum Abkommen und damit eine Aufhebung der Wirtschaftssanktionen. Dann werde sich Teheran wieder an den Deal halten. Die USA sind unter dem neuen Präsidenten Joe Biden grundsätzlich bereit, der Vereinbarung wieder beizutreten, verlangen vom Iran aber mindestens Zeichen des guten Willens.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP