Telefonleitung zwischen Nord- und Südkorea eingerichtet

Nächste Woche steht das Treffen der Staatschefs von Süd- und Nordkorea an. Zuvor wollen sie noch einmal miteinander telefonieren. Dafür wurde nun eine direkte Telefonleitung eingerichtet.

In Vorbereitung auf ein Gipfeltreffen in der kommenden Woche haben Nord- und Südkorea erstmals in der Geschichte eine direkte Telefonverbindung zwischen ihren Staatschefs eingerichtet. Das Präsidialamt in Seoul teilte am Freitag mit, die Leitung verbinde das sogenannte Blaue Haus, den Sitz des südkoreanischen Staatspräsidenten, mit der Kommission für Staatliche Angelegenheiten in Pjöngjang.

Telefonat vor Gipfeltreffen geplant

Ein Testanruf sei erfolgreich gewesen, hieß es in der Mitteilung. Der südkoreanische Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un wollen noch vor ihrem ersten direkten Zusammentreffen am kommenden Freitag miteinander telefonieren. Ihr Treffen soll im Grenzort Panmunjom stattfinden. Aus südkoreanischen Regierungskreisen verlautete, die Hotline solle den Dialog erleichtern und Missverständnisse verringern. Sie soll auch nach dem Gipfeltreffen weiter betrieben werden.

Der Testanruf am Freitag dauerte vier Minuten und 19 Sekunden. "Die Verbindung war reibungslos und die Sprachqualität war sehr gut", sagte der südkoreanische Präsidentensprecher Youn Kun Young.

Kim Jong Un ist der Vorsitzende der Kommission für Staatliche Angelegenheiten, dem obersten Entscheidungsgremium in Nordkorea. Es ersetzte 2016 die Nationale Verteidigungskommission, die unter Kims Vater Kim Jong Il diese Funktion erfüllte. Der Kommission gehören die wichtigsten Entscheidungsträger aus dem Staatsapparat, dem Militär und der Regierungspartei an.

Annäherung der beiden Länder

Das Treffen zwischen Kim und Moon ist das dritte zwischen Staatschefs der beiden Koreas seit ihrem Krieg von 1950 bis 1953. Die Hoffnung ist groß, dass es im Atomstreit mit Pjöngjang dabei eine Annäherung geben könnte. Im Mai oder Juni soll Kim auch US-Präsident Donald Trump treffen.

Im Januar hatten Nord- und Südkorea bereits erstmals seit zwei Jahren wieder eine Hotline über die streng gesicherte Grenze eingerichtet.