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Chaos in Libyen: Marsch auf Tripolis – General Haftar vorerst gestoppt


Chaos in Libyen
Marsch auf Tripolis – Miliz-Chef Haftar vorerst gestoppt

Von afp
Aktualisiert am 05.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Der lybische General Khalifa Haftar im Jahr 2014: Seit Donnerstag marschieren seine Truppen Richtung Tripolis im Westen Libyens.Vergrößern des BildesDer lybische General Khalifa Haftar im Jahr 2014: Seit Donnerstag marschieren seine Truppen Richtung Tripolis im Westen Libyens. (Quelle: Mohammed Elshaiky/dpa-bilder)
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Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2011 wird Libyen von verfeindeten Milizen beherrscht. Eine der mächtigsten rückt auf die Hauptstadt vor, in New York tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen.

Der Vormarsch von Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis ist offenbar vorerst gestoppt worden. Einheiten von Haftars sogenannter Libyschen Nationalen Armee (LNA) seien in der Nacht zu Freitag von einem Kontrollpunkt 27 Kilometer westlich von Tripolis vertrieben worden, hieß es aus Sicherheitskreisen der Hauptstadt. Eine Miliz aus der Stadt Sawija habe die Stellung nach einem "kurzen Feuergefecht" wieder eingenommen. Den Angaben zufolge wurden ungefähr zehn LNA-Kämpfer festgenommen und ihre Fahrzeuge beschlagnahmt.

Die Einheiten Haftars hatten sich sich mit mindestens 15 Pickups mit Luftabwehrgeschützen und Dutzenden Männern in Militäruniformen an der Straßensperre in Stellung gebracht, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete.

Haftar beherrscht den Osten

Haftar ist der starke Mann im Osten Libyens und unterstützt mit seinen Truppen eine dort angesiedelte Gegenregierung zu der von Fajes al-Sarradsch geführten Einheitsregierung. Am Donnerstag befahl der General seinen Truppen, in Richtung der im Westen des Landes gelegenen Hauptstadt Tripolis vorzurücken. Bereits am Mittwochabend hatte die LNA angekündigt, sich auf eine Offensive im Westen des Landes vorzubereiten, um die Region von "Terroristen und Söldnern" zu säubern.

Die Ankündigung löste international Besorgnis aus. Die USA, Frankreich, Italien, Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate warnten vor einer militärischen Eskalation und drohten mit Konsequenzen. "Unsere Regierungen sind gegen jede militärische Aktion in Libyen und werden jedwede libysche Fraktion zur Rechenschaft ziehen, die weiteren Konflikt hervorruft", hieß es in einer Erklärung.

UN-Sicherheitsrat tritt zusammen

Der UN-Sicherheitsrat in New York wird am Freitag (21 Uhr deutscher Zeit) hinter verschlossenen Türen zusammenkommen. UN-Generalsekretär António Guterres, der sich derzeit in Libyen aufhält, rief bei einer Pressekonferenz in Tripolis zu einem Ende aller Truppenbewegungen und zur Deeskalation auf. "Es gibt in Libyen keine militärische Lösung. Die Lösung muss politisch sein."

Derweil kündigte die Tripolis Protection Force, ein Bündnis von Milizen der Hauptstadt, auf Facebook einen Einsatz an, um das Vorrücken der Libyschen Nationalen Armee zu stoppen. Auch Milizen aus der Hafenstadt Misrata wollen sich den Haftar-Einheiten entgegenstellen.

Chaos seit Gaddafis Sturz 2011

Eigentlich ist für Mitte April in der libyschen Oasenstadt Gadames eine Konferenz unter Vermittlung der UN geplant, bei der nach einer politischen Lösung für das Krisenland gesucht werden soll. Der libysche Analyst Emad Badi sagte, mit dem Vormarsch seiner Truppen wolle Haftar womöglich seine Verhandlungsposition stärken.

Seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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