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Chile: Plünderungen und Tote – Chiles Präsident spricht von Krieg


Soziale Proteste
Plünderungen und Tote – Chiles Präsident spricht von Krieg

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Proteste gegen die chilenische Regierung: Bei den anhaltenden Unruhen sind bisher mindestens acht Menschen gestorben.Vergrößern des BildesProteste gegen die chilenische Regierung: Bei den anhaltenden Unruhen sind bisher mindestens acht Menschen gestorben. (Quelle: Jose Luis Saavedra/Reuters-bilder)
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Die gewaltsamen Proteste in Chile nehmen kein Ende: Mindestens zehn Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Am Sonntag wurden fünf Leichen in einer geplünderten Kleiderfabrik geborgen.

Angesichts der sozialen Unruhen in Chile hat die Regierung den Ausnahmezustand ausgeweitet. Der zunächst für die Hauptstadt Santiago de Chile geltende Notstand wird auch in mehreren Städten im Norden und Süden des Landes verhängt, wie Innenminister Andrés Chadwick am Sonntagabend sagte. Präsident Sebastián Piñera sprach von Krieg.

Bei den Unruhen sind bislang mindestens zehn Menschen umgekommen. Fünf Leichen wurden am Sonntag in einer geplünderten und in Brand gesetzten Kleiderfabrik in Santiago de Chile geborgen, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Sonntagmorgen waren in zwei Supermärkten der Hauptstadt zwei Frauen und ein Mann ebenfalls bei Bränden nach Plünderungen umgekommen. Weitere zwei Tote wurden in der ausgebrannten Halle einer Baumarktkette im Süden Santiagos aufgefunden, teilte Bürgermeisterin Karla Rubilar mit.

Das Auswärtige Amt in Berlin rief Chile-Reisende zu besonderer Vorsicht auf. Weitere Ausschreitungen in größeren Städten seien nicht auszuschließen. Reisende sollten deswegen öffentliche Plätze und Menschenansammlungen meiden, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte folgen und sich in lokalen Medien informieren, erklärte das Ministerium am Sonntagabend.

10.000 Polizisten und Soldaten mobilisiert

"Wir befinden uns im Krieg gegen einen mächtigen, unversöhnlichen Feind", sagte Präsident Piñera am Sonntagabend. Der Gegner sei bereit, grenzenlos Gewalt und Kriminalität einzusetzen. Alle Chilenen müssten sich jetzt zusammenschließen.

Innenminister Chadwick kündigte eine Ausweitung des Ausnahmezustandes auf Antofagasta, Valdivia, Valparaíso, Talca, Chillán, Chillán Viejo, Temuco, Padre Las Casas und Punta Arenas an. Die Gewalteskalation werde organisiert, um Chile zu schaden, sagte der Minister. Eine nächtliche Ausgangssperre in Santiago de Chile wurde verlängert. Am Flughafen der Hauptstadt fielen Hunderte Flüge aus.

Die Regierung hat fast 10.000 Polizisten und Soldaten mobilisiert. Es ist das erste Mal seit dem Ende der Diktatur unter General Augusto Pinochet 1990, dass in der chilenischen Hauptstadt das Militär patrouilliert.

Präsident ruft Ausnahmezustand aus

Die gewaltsamen Proteste waren nach einer Fahrpreiserhöhung der U-Bahn in Santiago ausgebrochen und weiteten sich rasch über das ganze Land aus. Die landesweite Erhöhung der Stromtarife um durchschnittlich 10 Prozent heizte auch den Unmut an. Chiles Präsident Sebastián Piñera rief am Freitagabend den Ausnahmezustand aus. Am Samstagabend machte er die Tariferhöhung der U-Bahn rückgängig.


Insgesamt wurden während der Protestwelle nach Angaben der Staatsanwaltschaft 1.554 Menschen festgenommen. Über 60 Supermärkte wurden in verschiedenen Städten geplündert und mindestens sechs in Brand gesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, AFP
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