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Nahostkonflikt eskaliert: So funktioniert Israels Raketenabwehr "Iron Dome"


Hunderte Geschosse abgefangen
So funktioniert Israels Raketenabwehr "Iron Dome"

Von afp, lr

Aktualisiert am 12.05.2021Lesedauer: 2 Min.
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Israel: Das steckt hinter dem Raketenabwehrsystem "Iron Dome", das zuletzt Hunderte von Raketen aus dem Gazastreifen abfing. (Quelle: t-online)
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Seit Tagen eskaliert der Nahostkonflikt wieder. Ohne das intelligente Abwehrsystem Israels wären die Schäden noch verheerender gewesen. Mit modernster Technologie hat es Hunderte Einschläge von Raketen verhindert.

Es ist immer und immer wieder die gleiche Abfolge von Geräuschen, die die Menschen in Israel seit Montag in Angst und Schrecken versetzt. Erst heulen die Alarmsirenen auf. Dann folgen Sekunden oder Minuten des bangen Wartens. Kommt es am Himmel zu einer Explosion und die Alarmsirenen verstummen, war Israels Abwehrsystem wieder erfolgreich: der "Iron Dome" (deutsch: Eisenkuppel).

Dass die radikalislamische Hamas immer wieder Dutzende Raketen innerhalb kurzer Zeit in Richtung Israel abfeuerte, insgesamt sollen es mehr als 1.000 seit Montag gewesen sein, sollte vor allem das berühmte israelische Raketenabwehrsystem überlisten. Doch der Plan ging nur vereinzelt auf, nach israelischen Angaben wurden Hunderte Geschosse abgefangen.

Wie das funktioniert, sehen Sie auch oben im Video oder hier.

Zehn Standorte in ganz Israel

Details zur genauen Funktionsweise des Systems sind streng geheim, in etwa arbeitet es aber so: "Iron Dome" berechnet die Flugbahn der Raketen. Drohen sie bewohntes Gebiet oder wichtige Infrastruktur zu treffen, steigt eine Abwehrrakete auf, die dem feindlichen Geschoss zunächst folgt. Weil viele der provisorischen Raketen der Hamas zu klein sind, um sie exakt abzuschießen, explodiert der Flugkörper des "Iron Dome" dann in unmittelbarer Nähe seines Ziels – und macht es noch in der Luft komplett unschädlich. Der ganze Vorgang passiert oft innerhalb weniger Sekunden.

Die erste Iron-Dome-Batterie wurde im März 2011 nahe Beerscheba in der Negev-Wüste installiert. Inzwischen wurden neun weitere Einheiten in Betrieb genommen, sie befinden sich unter anderem in der Nähe der Küstenstädte Aschkelon und Aschdod, südlich von Tel Aviv und nahe der 20 Kilometer vom Gazastreifen entfernten südisraelischen Stadt Netivot. Zur Abdeckung des gesamten israelischen Territoriums wären 13 Batterien erforderlich.

Das Abwehrsystem wurde mit finanzieller Unterstützung der USA vom staatlichen israelischen Rüstungsunternehmen Rafael Defense Systems mit Sitz in Haifa entwickelt. Die "Eiserne Kuppel" kann Mörsergeschosse und Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern abfangen.

Die einzelnen Batterien bestehen aus einem Radar, einer Kontrolleinheit und drei Abschussvorrichtungen mit je 20 Abwehrraketen. Nach Medienberichten kostet jeder Schuss etwa 50.000 Dollar. 2019 kaufte die US-Armee zwei Iron-Dome-Batterien zur Verstärkung ihrer Raketenabwehr.

Bis Anfang des Jahres fing "Iron Dome" nach israelischen Angaben mehr als 2400 Raketen ab. Seit Montag ist "Iron Dome" im Dauereinsatz. Bis Mittwoch wurden laut Armee mehr als tausend Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Hunderte davon konnten demnach von dem Abwehrsystem unschädlich gemacht werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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