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Belarus/Polen: Tausende Migranten hoffen auf Asyl in Deutschland


Polnisch-belarussische Grenze
Tausende Migranten hoffen auf Asyl in Deutschland

Von dpa, afp
23.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Migranten an der Grenze: Einige sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt.Vergrößern des BildesMigranten an der Grenze: Einige sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. (Quelle: Leonid Scheglov/BelTA/Reuters-bilder)
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Wie geht es für die Migranten im belarussischen Grenzgebiet weiter? Einige haben die Hoffnung bereits aufgegeben und machen sich auf den Heimweg. Viele andere warten immer noch auf eine Chance in der EU.

Nach mehr als zwei Wochen harren weiter rund 2.000 Migranten an der Grenze zu Polen in einem Logistikzentrum aus. Viele von ihnen hoffen noch immer auf Aufnahme in Deutschland. "Wir wollen auf keinen Fall in den Irak und bleiben, bis wir in die EU dürfen", sagte der 25-jährige Gaschtjar der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Am Montag hätten 118 Menschen das Land über den Hauptstadtflughafen in Minsk verlassen, sagte ein Vertreter des Innenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta. Eine weitere Gruppe sollte demnach am Dienstag folgen. Die Frage nach den Zielorten der Flüge ließ der Beamte unbeantwortet.

Einige Migranten haben Familie in Deutschland

Er sagte jedoch, dass die Botschaften mehrerer Länder – darunter Syrien und Irak – Rückführungsflüge für Bürger organisierten, die "sich in einer schwierigen Situation" befänden. Die belarussischen Behörden unterstützten rückkehrwillige Migranten bei der Erledigung ihrer Papiere, sagte der Vertreter des Innenministeriums. Die Behörden arbeiteten auch mit der UN-Migrationsagentur IOM sowie dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR zusammen, um die Menschen aus dem Grenzgebiet zur EU zu bringen.

Unter den Migranten sind überwiegend Kurden aus dem Irak sowie Syrer. Einige von ihnen sprechen Deutsch oder haben Familie in Deutschland, konnten aber wegen der Pandemie zuletzt keine Visa erhalten. Die Mehrheit der Menschen bestehe auf Aufnahme in der EU, sagte der Leiter der Abteilung für Migration des Innenministeriums in Minsk, Alexej Begun, der Staatsagentur Belta zufolge.

Auch Experten der EU in der Notunterkunft

Niemand habe einen Flüchtlingsstatus in Belarus beantragt, sagte er. "Sie lehnen auch alle Vorschläge einer Rückkehr in ihre Heimatländer ab." Das Schicksal der Menschen wird in Zusammenarbeit mit internationalen Flüchtlingsorganisationen geklärt. Ziel sei eine Rückführung, sagte Begun. Behörden zufolge hielten sich auch Experten der EU in dem als Notunterkunft genutzten Lager in Brusgi an der polnischen Grenze auf, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte einen humanitären Korridor für 2.000 Migranten in die EU gefordert. Der Westen wirft ihm vor, die Migranten gezielt ins Land und an die Grenze gelockt zu haben, um die Lage in der EU zu destabilisieren. Lukaschenko, der als "Europas letzter Diktator" gilt, hatte als Vergeltung für die EU-Sanktionen gegen Belarus mehrfach betont, er werde niemanden mehr auf seinen Weg in den Westen aufhalten.

Der belarussische Machtapparat verlangt finanzielle Unterstützung von der EU, um die Migranten künftig wieder zu stoppen. Außerdem solle die EU die aktuellen Ausgaben für die Migranten in der Notunterkunft von etwa 20.000 Euro täglich kompensieren, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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