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Jerusalem: Rund 150 Verletzte nach Zusammenstößen bei der Al-Aksa-Moschee


Sorge vor Eskalation an Feiertagen
Proteste in Israel: Rund 150 Verletzte auf dem Tempelberg

Von dpa
Aktualisiert am 15.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Bretter als Schutzschilde: Palästinensische Demonstranten haben sich auf dem Tempelberg Kämpfe mit israelischem Sicherheitspersonal geliefert.Vergrößern des Bildes
Bretter als Schutzschilde: Palästinensische Demonstranten haben sich auf dem Tempelberg Kämpfe mit israelischem Sicherheitspersonal geliefert. (Quelle: Ammar Awad/Reuters-bilder)

Erstmals seit Beginn der Pandemie sind wieder Zehntausende Touristen in Jerusalem für die Oster-Prozession. Doch bereits am Freitagmorgen kommt es zu Krawallen. Hunderte wurden verhaftet.

Inmitten einer ohnehin angespannten Sicherheitslage ist es auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern mit mehr als 150 Verletzten gekommen. Die Gewalt brach am Freitagmorgen nach dem Ende der Morgengebete bei der Al-Aksa-Moschee aus. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen in der Region nach einer Terrorwelle in Israel in den vergangenen Wochen weiter.

Wie der Palästinensische Rote Halbmond berichtete, sind 90 Menschen in Krankenhäuser gebracht worden. Dutzende Verletzte würden noch auf dem Gelände behandelt werden.

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Die israelische Polizei erklärte, Palästinenser hätten sich am Freitagmorgen in der Al-Aksa-Moschee verbarrikadiert, Steine geworfen und Feuerwerkskörper gezündet. Unter rund 12.000 Gläubigen hätten sich etwa 100 Randalierer befunden. Gegen 4 Uhr morgens begannen demnach "Dutzende maskierte junge Randalierer", von denen einige Fahnen der bewaffneten islamistischen Hamas-Bewegung trugen, eine "Prozession" auf dem Tempelberg.

Polizei dringt in Al-Aksa-Moschee ein

Sie warfen Steine in Richtung der angrenzenden Klagemauer, der wichtigsten Gebetsstätte des Judentums, woraufhin die israelischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben eingriffen, um "die Ordnung wiederherzustellen". Die Sicherheitskräfte feuerten laut Polizei mit Gummigeschossen auf einige palästinensische Demonstranten. Die israelische Polizei sprach von drei Verletzten in ihren Reihen.

Die israelischen Sicherheitskräfte drangen auch in die Al-Aksa-Moschee selbst ein. Hunderte Palästinenser seien festgenommen worden, teilte die israelische Polizei fest. Israels Außenminister Jair Lapid schrieb auf Twitter, die Ausschreitungen seien inakzeptabel. Die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und die im palästinensischen Gazastreifen herrschende islamistische Hamas wiederum beschuldigten die israelischen Sicherheitskräfte.

Prozession findet trotz Terrorwelle statt

Zum Freitagsgebet wurden Zehntausende Muslime in der Jerusalemer Altstadt erwartet, um während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf und um den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) zu beten. Am Freitagabend beginnt auch das jüdische Pessachfest, das zusätzlich Gläubige und Besucher anziehen wird. Das Tourismusministerium erwartet insgesamt 30.000 ausländische Touristen allein in dieser Woche. Die Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam.

Überschattet von den Zusammenstößen erinnerten am Freitagvormittag Hunderte Christen in Jerusalem an den Kreuzweg Jesu. Die Prozession zog durch die Altstadt. Es gab ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften. Erstmals seit drei Jahren konnten wieder Touristen und Pilger zu Ostern ins Heilige Land einreisen. Wegen der Corona-Pandemie hatte Israel vor mehr als zwei Jahren seine Grenzen für Besucher geschlossen. Erst seit März ist die Einreise für ungeimpfte Touristen wieder erlaubt.

Massives Polizeiaufgebot in der Altstadt

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist derzeit angespannt: In den vergangenen Wochen sind bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden.

Die Attentäter waren bei zwei Anschlägen israelische Araber mit Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Bei den beiden anderen Attentaten waren die Angreifer Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland. Erst vergangene Woche hatte ein Palästinenser in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv drei Menschen erschossen.

Israel befürchtet weitere Gewaltakte während des Ramadans, der Anfang des Monats begonnen hat. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen im Westjordanland getötet, durch Zusammenstöße mit der Armee, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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