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Japan: Droht dem Mörder von Shinzo Abe jetzt die Todesstrafe?


Japans Ex-Regierungschef erschossen
Droht dem Mörder von Shinzo Abe die Todesstrafe?

Von dpa, ne, lw

Aktualisiert am 08.07.2022Lesedauer: 1 Min.
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Ex-Regierungschef stirbt nach Anschlag: Aufnahmen zeigen den Angriff auf Abe. (Aufnahmen können verstörend wirken.) (Quelle: t-online)
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Ein 41-Jähriger hat Japans früheren Ministerpräsidenten erschossen. Mit dieser Strafe muss der Schütze jetzt rechnen.

Das Attentat sorgte weltweit für Entsetzen: Japans früherer, erzkonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe ist von einem Ex-Soldaten auf offener Straße erschossen worden. Der 67-Jährige wurde während einer Wahlkampfrede in der alten Kaiserstadt Nara am helllichten Tag aus unmittelbarer Nähe von hinten von zwei Kugeln getroffen.

Trotz Bluttransfusionen konnten die Ärzte im Krankenhaus später nur noch den Tod des Politikers feststellen. Der Tatverdächtige, der 41 Jahre alte Tetsuya Yamagami aus Nara, wurde sofort nach den Schüssen von Sicherheitskräften überwältigt und verhaftet. Muss nun auch er mit dem Tod rechnen?

Das erwartet den Attentäter

Auf Anfrage erklärt der Historiker Takuma Melber t-online: "Nach wie vor gilt in Japan die Todesstrafe. Der Anführer des Sarin-Gasanschlags auf die Tokioter U-Bahn von 1995 wurde nach jahrelanger Haft unter strengen Haftbedingungen erst vor wenigen Jahren hingerichtet – am Galgen." Melber geht deshalb fest davon aus, dass auch Abes mutmaßlicher Mörder zum Tode verurteilt und hingerichtet wird.

Dr. Takuma Melber ist ein deutsch-japanischer Historiker, der am Heidelberg Centre for Transcultural Studies der Universität Heidelberg lehrt und forscht. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf moderner japanischer Geschichte. Melber ist Autor des Buches Pearl Harbor – Japans Angriff und der Kriegseintritt der USA (C.H.BECK, München 2016).

Nach Angaben von Amnesty International sind Japan und die USA weltweit die einzigen zwei hochindustrialisierten Staaten, in denen weiterhin Todesurteile vollstreckt werden. Zwischen 1980 und 2020 wurden in Japan insgesamt 151 Menschen hingerichtet.

Amnesty zufolge sind die Haftbedingungen in den Todestrakten hart: Die Todeszelleninsassen leben in ständiger Angst, denn sie erfahren erst am Morgen desselben Tages von ihrer Hinrichtung.

Verwendete Quellen
  • Statement von Takuma Melber am 8.7.22
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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