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Donald Trump Jr. bei Betrugsprozess in New York: "Hätte Make-up tragen sollen"


Betrugsprozess in New York
Trump Junior vor Gericht: "Ich hätte Make-up tragen sollen"

Von afp, t-online, aj

Aktualisiert am 02.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump Jr. in New York: Die Vorwürfe wiegen schwer, vor Gericht zeigte der Trump-Sohn sich dennoch unaufgeregt.Vergrößern des BildesDonald Trump Jr. in New York: Die Vorwürfe wiegen schwer, vor Gericht zeigte der Trump-Sohn sich dennoch unaufgeregt. (Quelle: IMAGO/Laura Brett)
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Donald Trump Junior muss sich wie sein Vater auch im New Yorker Betrugsprozess verantworten. Dennoch ist er zu Scherzen aufgelegt.

Im Betrugsprozess gegen Donald Trump in New York hat am Mittwoch erstmals ein Familienmitglied des ehemaligen US-Präsidenten vor Gericht ausgesagt. Donald Trump Junior, der älteste Sohn von Trump, wies jegliche Verwicklung in den Fall zurück. Auf Fragen zu den Finanzdokumenten im Zentrum der Anklage antwortete er: "Die Buchhalter haben daran gearbeitet, deshalb bezahlen wir sie." Er sei nicht mit den Details vertraut.

Staatsanwältin Colleen Faherty fragte Trump Junior, wer die Trump Organization übernommen habe, als sein Vater im Januar 2017 seinen Posten im Weißen Haus antrat. "Eine Kombination aus mir, meinem Bruder und Allen Weisselberg", antwortete er. Weisselberg ist der ehemalige Finanzchef des Trump-Unternehmens, der 2022 wegen Steuerbetrugs zu einer Haftstrafe verurteilt wurde.

Donald Trump und seinen beiden ältesten Söhnen wird vorgeworfen, über Jahre die Vermögenswerte des Familien-Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Der 45-jährige Don Jr. und der 39-jährige Eric sind Exekutiv-Vizepräsidenten der Trump Organization, der zahlreiche Immobilien, Hotels und Golfplätze gehören. Eric Trump soll am Donnerstag befragt werden. Donald Trump und seine Tochter Ivanka werden kommende Woche vor Gericht erwartet. Sie ist in dem Verfahren aber keine Beschuldigte mehr.

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Auf die Frage, ob sein Vater weiterhin Treuhänder des Trusts sei, antwortete Trump Junior: "Ich erinnere mich nicht." Als die Staatsanwältin ihn fragte, warum er im Jahr 2021 kurzzeitig zurücktrat und dann wieder in den Trust aufgenommen wurde, konnte sich der Trump-Sohn auch nicht erinnern.

Trump, der im dunkelblauen Anzug und hellen Hemd vor Gericht erschien, gab sich laut US-Medienberichten höflich und wirkte entspannt – selbst als sich seine Aussage verzögerte. Offenbar war ihm trotz der Anklage zu Scherzen zumute: "Ich hätte Make-up tragen sollen", scherzte er laut "Guardian" vor den Fotografen. Als er vor Gericht vom Richter gebeten wurde, langsamer zu sprechen, sagte er: "Ich entschuldige mich, Euer Ehren. Ich bin zwar nach Florida gezogen, habe jedoch das New Yorker Tempo beibehalten."

Trump attackiert Richter Engoron

Trump Junior ist eigentlich für seine Angriffe auf traditionelle Medien sowie politische Gegner seines Vaters bekannt. Dieser hatte vor der Befragung seines Sohnes erneut den zuständigen Richter attackiert und behauptet, er sei politisch motiviert. "Lass meine Kinder in Ruhe, Engoron", schrieb der 77-jährige Republikaner am Mittwoch auf seiner Onlineplattform Truth Social an die Adresse von Richter Arthur Engoron.

Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hatte Trump und seine Söhne im September 2022 verklagt. Sie erzielte bereits vor dem Auftakt des Prozesses Anfang Oktober einen wichtigen juristischen Erfolg: Richter Engoron urteilte, dass Trump die Vermögenswerte seiner Immobilien zu hoch angab und damit "Betrug" beging.

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Generalstaatsanwältin James fordert eine hohe Geldstrafe

Bei dem Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe ausfallen wird. Generalstaatsanwältin James hat unter anderem eine Geldstrafe von 250 Millionen Dollar (236 Millionen Euro) gefordert. Sie will auch, dass Trump und seine beiden ältesten Söhne in New York keine Unternehmen mehr leiten dürfen. Eine Gefängnisstrafe droht dem Ex-Präsidenten in diesem Verfahren nicht.

Trump, der bei der Präsidentschaftswahl in einem Jahr erneut antreten will, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und als politisch motiviert bezeichnet. Der Rechtspopulist hat in diesem Zusammenhang immer wieder Generalstaatsanwältin James und Richter Engoron attackiert. Engoron verhängte zwei Mal Geldstrafen gegen Trump, weil dieser eine Gerichtsmitarbeiterin verbal attackiert hatte.

Neben dem Zivilverfahren ist der Ex-Präsident in vier Strafverfahren angeklagt worden. Bei zwei Anklagen geht es um die Versuche des Rechtspopulisten, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten.

Verwendete Quellen
  • guardian.com: "Trump Jr distances himself from documents at center of fraud trial: ‘I don’t recall’"
  • ndtv.com: "I Wasn't Involved In...": Trump's Son Testifies In New York Fraud Trial"
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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