Newsblog zur US-Politik Jetzt droht Trump mit dem Verkauf seines Teslas

Der US-Präsident und sein Ex-Berater liefern sich einen offenen Schlagabtausch. Trump will offenbar nach Deutschland kommen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Freitag, 6. Juni
Trump droht mit Verkauf seines Teslas – Musk erhält Angebot aus Russland
Der Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Ex-Berater Elon Musk setzte sich auch am Freitag fort. Trump erwägt nun offenbar, sein Elektroauto von Musks Unternehmen Tesla zu verkaufen, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Nach Angaben eines AFP-Reporters stand der rote Wagen im Marktwert von umgerechnet knapp 70.000 Euro am Freitag weiter auf dem Gelände des Weißen Hauses.
Trump hatte Musk den Tesla Mitte März im Rahmen einer Art Verkaufsshow vor dem Weißen Haus abgekauft. Grund war ein Boykott von Tesla, nachdem Musk im Auftrag des Präsidenten einen Kahlschlag im Staatsapparat vorgenommen und die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter veranlasst hatte. Damals sagte Trump, Tesla sei "ein großartiges Unternehmen" und Musk "ein Patriot". Der Aktienkurs von Tesla erholte sich daraufhin etwas.
Unterdessen bot die russische Regierung Musk politisches Asyl in Russland an. "Elon Musk spielt natürlich in einer anderen Liga und wird kein Asyl brauchen", sagte Dmitri Nowikow, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Staatsduma, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Aber sollte er Asyl brauchen, könnte Russland ihm das natürlich gewähren."
Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Blog-Eintrags hieß es, Trump erwäge den Verkauf seiner Tesla-Aktien. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Trump will nicht mit Musk sprechen
US-Präsident Donald Trump ist angesichts des öffentlichen Zerwürfnisses mit Elon Musk "nicht besonders" interessiert an einem Gespräch mit dem Tech-Milliardär. Das sagte der Präsident in einem Telefon-Interview des US-Fernsehsenders ABC, wie dieser meldete. Auf die Frage nach Berichten über ein angeblich für Freitag anberaumtes Telefonat mit Musk entgegnete Trump demnach: "Sie meinen den Mann, der seinen Verstand verloren hat?" Er sei "nicht besonders" daran interessiert, jetzt mit dem Tesla-Chef zu sprechen. Musk wolle zwar mit ihm reden, behauptete Trump, aber er sei nicht bereit dazu.
Musk und Trump liefern sich nach einer monatelangen, ungewöhnlich engen Zusammenarbeit inzwischen eine offene Schlammschlacht. Entzündet hat sich der Streit an einem von Trump vorangetriebenen Steuergesetz, gegen das sich Musk stellt. Der Präsident gab am Donnerstag jede Zurückhaltung gegenüber Musks tagelanger Kritik auf und schrieb, Musk sei "verrückt geworden". Der reichste Mann der Welt verbreitete daraufhin auf seiner Plattform X etliche Posts mit heftigen Angriffen auf Trump, auf die der US-Präsident gleichermaßen schnippisch reagierte.
Der Gesetzentwurf, an dem sich der Streit entzündet hat, sieht umfassende Steuer- und Ausgabenreformen vor, mit denen große Teile der politischen Agenda Trumps umgesetzt werden sollen. Sie würden allerdings auch die Staatsverschuldung um Billionen Dollar erhöhen. Das Repräsentantenhaus hatte den Gesetzentwurf im vergangenen Monat mit hauchdünner Mehrheit verabschiedet.
Der ganze Streit im Überblick
Zwischen Elon Musk und Donald Trump war die Stimmung schon seit einigen Tagen angespannt. Auslöser war ein Steuer- und Haushaltsgesetz, das Trump unterstützt und Musk ablehnt. Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag eskalierte der Streit dann, Vorwürfe in beide Richtungen, Forderungen nach Amtsenthebung und einer neuen Parteigründung wurden laut. Den ganzen Verlauf können Sie hier nachlesen.
Musk-Vorwurf: Wie nah standen sich Trump und Epstein?
Bisher ließ sich US-Präsident Donald Trump nie nachweisen, dass er sich an den Verbrechen des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein beteiligt hat. Epstein starb 2019 unter dubiosen Umständen in einer New Yorker Gefängniszelle, bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte – nach offiziellen Angaben durch Selbstmord. Jetzt gibt es durch Musk neue Vorwürfe gegen Trump und wieder stellt sich die Frage: Wie nah standen sich Trump und Epstein tatsächlich?
So könnten sich Musk und Trump jetzt schaden
Der Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk könnte für beide noch weitreichende Folgen haben. Zunächst einmal dürfte es teuer werden (s. vorherigen Eintrag). Darüber hinaus könnte die offenbar zerbrochene Freundschaft auch politische Folgen haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
So viele Milliarden kostet Musk der Streit mit Trump
Der eskalierte Streit zwischen Elon Musk und US-Präsident Donald Trump hat die Aktie von Tesla auf Talfahrt geschickt. Das Papier des von Musk geführten Elektroauto-Herstellers verlor im US-Handel mehr als 14 Prozent. Nachbörslich stabilisierte sich der Kurs und konnte ein Prozent zulegen. Das dürfte Musks Vermögen um Dutzende Milliarden geschmälert haben.
Pressestimmen zum Streit: "Ihre Trennung wurde zum Rosenkrieg"
Der Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk sorgt weltweit für Schlagzeilen. Lesen Sie hier, wie die Presse reagiert.
US-Gericht blockt Einreisestopp für Harvard-Studierende
Eine US-Richterin hat den von Präsident Donald Trump angekündigten Einreisestopp für fast alle ausländischen Staatsangehörigen, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen, vorerst blockiert. Bis zu einer Anhörung vor Gericht sollen die bislang geltenden Regeln aufrechterhalten werden, hieß es in ihrer Begründung.
Merz verbittet sich bei Fox News Einmischung von außen
Nach seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Donald Trump hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erneut jede Einmischung bei den Themen Meinungsfreiheit und Umgang mit der AfD verbeten. Lesen Sie hier mehr dazu.
Donnerstag, 5. Juni
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa, Reuters und AFP