Seit Trumps Präsidentschaft Mehr US-Amerikaner wollen Deutsche werden

Die Zahl von US-amerikanischen NS-Opfern und ihren Nachfahren, die seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump einen deutschen Pass haben wollen, ist deutlich gestiegen.
Im ersten Halbjahr 2017 wurden nach Zahlen des Auswärtigen Amtes mehr Einbürgerungsanträge von dieser Personengruppe gestellt als im gesamten Jahr 2016. Seit November 2016 - dem Monat der Wahl Trumps zum US-Präsidenten - gehen die Zahlen nach oben. 2016 hatten 792 Amerikaner*innen einen Einbürgerungsantrag gestellt, bis Ende Juni 2016 waren es 940. Im Juli und August 2016 kamen weitere 250 Anträge dazu.
Die Antragsteller sind ehemalige deutsche Bürgerinnen und Bürger: Opfer der nationalsozialistischen Diktatur, denen zwischen 1933 und 1945 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden war. Zur Statistik zählen auch deren Nachkommen. Die Gesamtzahl der US-amerikanischen Bewerber*innen, die Deutsche werden wollen, dürfte deutlich höher liegen.
US-Amerikaner eine Minderheit unter den Ausländern
Im Jahr 2015 sind laut Zahlen des Bundesamts für Statistik 816 Bürgerinnen und Bürger aus den Vereinigten Staaten von Amerika nach Deutschland eingewandert - 123 von ihnen, rund 15 Prozent, verloren dadurch ihre US-amerikanische Staatsangehörigkeit. Daten zu Einbürgerungen für das Jahr 2016 hat das statistische Bundesamt in Wiesbaden noch nicht veröffentlicht.
In Deutschland lebten bis Ende 2016 rund 114.000 US-Amerikanerinnen und Amerikaner. Nach Zahlen des statistischen Bundesamtes machen sie einen Anteil von etwa einem Prozent unter allen Ausländern in Deutschland aus.