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"Donald Trumps seltsames Corona-Leben": US-Präsident ätzt gegen Medien


"Trumps seltsames Corona-Leben"
Bericht über Alltag in der Krise: US-Präsident ätzt gegen Medien

Von dpa, aj

Aktualisiert am 27.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump: Der US-Präsident hat mit wütenden Tweets auf einen Artikel in der New York Times reagiert.Vergrößern des BildesDonald Trump: Der US-Präsident hat mit wütenden Tweets auf einen Artikel in der "New York Times" reagiert. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa)
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Verbittert und allein im Weißen Haus, Pommes und Cola light in Reichweite: Diese Darstellung seines Alltags will Donald Trump nicht gelten lassen. Der US-Präsident sorgt erneut mit einer Reihe von Tweets für Wirbel.

Donald Trump hat erneut eine Reihe Tweets abgefeuert, in denen er sich über die kritische Berichterstattung der US-Medien ärgerte. Besonders ein Artikel der "New York Times" hat den US-Präsidenten demnach offenbar in Rage versetzt. Die Zeitung hatte unter Berufung auf mehr als ein Dutzend Regierungsbeamte und enge Berater des Präsidenten ein Bild des "seltsamen neuen Lebens" von Trump in der Corona-Krise gezeichnet.

Der Präsident komme derzeit erst mittags in sein Amtszimmer, das Oval Office, meist in schlechter Stimmung, nachdem er seit den frühen Morgenstunden Fernsehen geschaut habe. Er sei darauf fokussiert, wie die Medien seine Reaktion auf die Ausbreitung des Virus bewerteten. Seine täglichen Pressekonferenzen zum Coronavirus seien das einzige, worauf er sich freuen könne, heißt es in dem Artikel.

"Die Leute, die mich kennen und die Geschichte unseres Landes kennen, sagen, dass ich der am härtesten arbeitende Präsident der Geschichte bin. Das weiß ich nicht, aber ich arbeite hart und habe in den ersten dreieinhalb Jahren wahrscheinlich mehr erreicht als jeder andere Präsident in der Geschichte", schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter.

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Besonders verärgert zu haben schien Trump aber die Passage, in der es heißt, dass er in seinem privaten Speisesaal Fernsehen schaue und Pommes und Cola light stets verfügbar seien. Er arbeite von früh morgens bis spät abends, um dann eine "falsche" Geschichte der "New York Times" über seinen Arbeitsplan und seine Essgewohnheiten zu lesen, wetterte Trump auf Twitter.

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Doch der Präsident beließ es am Sonntag nicht bei den Tweets, die auf den Artikel der "New York Times" abzielten. Selbst der rechtspopulistische TV-Sender Fox News musste einstecken. "Fox News versteht einfach nicht, was passiert! Sie werden mit demokratischen Gesprächsthemen gefüttert und spielen sie ohne zu zögern oder zu recherchieren", wetterte Trump. Fox News versuche immer wieder "politisch korrekt zu sein".

Trump will Journalisten Preise aberkennen

In weiteren Nachrichten forderte er zudem Reporter dazu auf, ihre "Nobelpreise" für die Berichterstattung zur Russland-Affäre zurückzugeben. "Wann wird das Nobel-Komitee reagieren?", schrieb Trump. Mehrere Nutzer auf Twitter kommentierten daraufhin, es gebe keinen Nobelpreis für Journalismus – und ob er wohl den Pulitzerpreis meine.

Nur kurze Zeit später verschwanden die ersten Nobelpreis-Tweets von Trump. Der US-Präsident legte mit einem neuen Tweet nach, seine ersten Äußerungen seien Sarkasmus gewesen: "Versteht irgendjemand, was ein sogenannter 'Noble'-Preis (nicht Nobelpreis) ist, insbesondere was Reporter und Journalisten betrifft?", schrieb Trump. Das Wort "Noble" sei definiert als "gute persönliche Eigenschaften oder hohe moralische Prinzipien und Ideale zu haben oder zu zeigen".

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Zudem wies Trump Medienberichte über die Absetzung von Gesundheitsminister Alex Azar zurück. "Berichte, dass Azar von mir 'gefeuert' werden wird, sind Fake-News", twitterte er "Alex leistet hervorragende Arbeit." Das "Wall Street Journal" und "Politico" hatten zuvor unter Berufung auf sechs mit den Diskussionen vertrauten Personen berichtet, dass die Frustration über den Gesundheitsminister wachse: Azar werde vorgeworfen, bei der Handhabung der Coronavirus-Pandemie Fehler gemacht zu haben. Die Regierung zögere aber, große Veränderungen vorzunehmen, während das Land unter der Pandemie leide.

Trump wirft den US-Medien vor, falsch über ihn zu berichten

Trump lässt sich immer wieder über kritische Medienberichte aus und wirft Journalisten vor, falsch und voreingenommen über ihn zu berichten. Zuletzt störte sich Trump auch an der Berichterstattung über seine Pressekonferenzen in der Corona-Krise.

Erst letzte Woche hatte der Präsident vor laufender Kamera die Frage aufgeworfen, ob Menschen nicht Desinfektionsmittel gespritzt werden könnte, um das Virus zu bekämpfen. Der Aufschrei war groß. Die Katastrophenschutzbehörde des US-Staats Maryland erklärte kurz nach Trumps Auftritt, es seien mehrere Anrufe mit Fragen zu Desinfektionsmittel und Covid-19 eingegangen. Unter keinen Umständen dürften solche Mittel injiziert oder anderweitig verabreicht werden. Auch andere öffentliche Stellen und ein Hersteller von Desinfektionsmittel sahen sich zu öffentlichen Warnungen veranlasst.

Am Samstagabend, zur sonst üblichen Briefing-Zeit, meldete sich Trump dann nicht vom Rednerpult zu Wort, sondern per genervtem Tweet: Was habe es für einen Zweck, Pressekonferenzen im Weißen Haus abzuhalten, wenn die Medien "nichts als feindselige Fragen stellen & sich dann weigern, die Wahrheit oder Fakten genau zu berichten", schrieb er dort. "Sie haben Rekord-Einschaltquoten & das amerikanische Volk bekommt nichts als Fake News." Das sei den Aufwand nicht wert. Ob das bedeutet, dass er künftig gar keine Pressekonferenzen mehr zur Corona-Krise machen möchte, ließ der Präsident offen.

Verwendete Quellen
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