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Geheimdienste warnen: Russland überwacht Kameras der Nato-Länder


Warnung vor Putins Spezialeinheit
Russland bricht in Nato-Kamerasysteme ein

Von t-online, wan

Aktualisiert am 22.05.2025 - 10:02 UhrLesedauer: 2 Min.
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Wladimir Putin bei einem Besuch in Kursk (Archivbild): Sein Geheimdienst GRU soll westliche Überwachungskameras gehackt haben. (Quelle: IMAGO/imago)
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Eine russische Cyber-Spezialeinheit überwacht Kameras in Nato-Ländern. Westliche Geheimdienste geben eine Warnung heraus.

Westliche Geheimdienste warnen vor einer neuen Taktik in Russlands hybriden Krieg gegen den Westen. In einem gemeinsamen Papier, an dem auch der deutsche BND und die amerikanische NSA beteiligt sind, wird von Cyber-Angriffen auf Firmen aus den Bereichen Logistik und Technologie berichtet, bei denen Zugang zu Überwachungskameras erlangt wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei Transporte von Hilfsgütern in die Ukraine. Das Geheimdienst-Dokument ist als gemeinsame Cybersicherheitsanweisung deklariert.

Offenbar ist es einer Spezialabteilung des russischen Geheimdienstes GRU mehrfach gelungen, sich in Überwachungskameras einzuloggen. Betroffen seien Kameras in den grenznahen Regionen der Ukraine und benachbarten Nato-Ländern wie Rumänien und Polen.

Russischer Geheimdienst an Transporten in die Ukraine interessiert

Die Geheimdiensteinheit 26165 soll bereits 2022 damit begonnen haben, Logistikunternehmen ins Visier zu nehmen, die Güter in die Ukraine transportieren. Der Geheimdienst habe sich Zugang zu Überwachungskameras an Grenzübergängen verschafft, um Hilfslieferungen zu verfolgen. Betroffen seien private Firmen, Nicht-Regierungsorganisationen, aber auch Transporte staatlicher Organisationen. Die russischen Hacker überwachen nach Angaben der westlichen Geheimdienste sowohl Landtransporte als auch solche über das Meer und in der Luft.

Die russischen Spione interessieren sich dabei auch für Firmen der Verteidigungsindustrie, so der Bericht. Der GRU hat mittlerweile verschiedene Wege gefunden, sich in die Datenzentren und IT-Systeme von Firmen zu hacken. Die auch als "Fancy Bear" bekannte Spezialeinheit habe verschiedene Unternehmen und staatliche Organisationen mit Phishing-E-Mails und anderen Methoden angegriffen, um Passwörter zu erhalten und sich Zugang zu den IT-Systemen zu verschaffen.

Private und öffentliche Kameras gehackt

Die Spione der Einheit 26165 nahmen nicht nur Logistikunternehmen ins Visier, sondern nutzten wahrscheinlich auch den Zugang zu anderen Kameras an wichtigen Standorten wie Grenzübergängen, Militäreinrichtungen und Bahnhöfen, um die Bewegung von Materialien in die Ukraine zu verfolgen", heißt es in dem Bericht, "sie nutzten auch kommunale Dienste wie Verkehrsüberwachungskameras". Etwa 10.000 Kameras sollen in der Nähe von Militäreinrichtungen und Bahnhöfen angezapft worden sein. Davon seien 80 Prozent in der Ukraine und 10 Prozent in Rumänien installiert. Hackerangriffe gibt es dem Bericht nach aber auch in Polen, Ungarn und der Slowakei.

"Fancy Bear", auch bekannt als APT28 oder Sofacy Group, ist eine russische Hackergruppe, die seit mindestens 2004 aktiv ist und enge Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst GRU aufweist. Die Gruppe ist für zahlreiche Cyberattacken verantwortlich, wie den Angriff auf den Deutschen Bundestag im Jahr 2015, bei dem umfangreiche Daten erbeutet wurden, oder den Hack der US-Demokratischen Partei im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2016. Fancy Bear wird auch mit Angriffen auf die SPD im Jahr 2023 in Verbindung gebracht, bei denen Sicherheitslücken in Microsoft Outlook ausgenutzt wurden.

Verwendete Quellen
  • defense.gov: "CSA Russian GRU Target Logistics" (englisch)
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