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Donald Trump ätzt gegen Lieblingssender – "Schlimmer als Fake News CNN"


"Schlimmer als CNN"
Trump ätzt gegen seinen Lieblingssender

Von t-online, dru

Aktualisiert am 17.08.2020Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Trump: War schon mal besser auf Fox News zu sprechen.Vergrößern des BildesUS-Präsident Trump: War schon mal besser auf Fox News zu sprechen. (Quelle: Susan Walsh/ap)
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Was war da mit Donald Trump los, als er am Wochenende seinen Haussender Fox News so scharf attackierte? "Unerträglich" und "schlimmer als CNN", polterte er. Einen anderen Sender empfahl er hingegen wärmstens.

Am Sonntagnachmittag um 13.31 Ortszeit machte Donald Trump seinem Ärger Luft. "Fox News ist unerträglich an den Wochenend-Nachmittagen. Es ist schlimmer als 'Fake News CNN'", schnaubte der US-Präsident im Kurznachrichtendienst Twitter und hatte für seine 85,2 Millionen Follower gleich noch einen Tipp parat: "Geht lieber zu OANN. Sie berichten wirklich 'fair und ausgewogen'" – letzteres ist das Sendermotto von Fox News.

Was hatte Donald Trump so aufgeregt, dass er dermaßen scharf gegen den ihm treu ergebenen US-Nachrichtensender schoss, der seit Amtsantritt weitgehend unkritisch über den amtierenden US-Präsidenten berichtet? Vielleicht war es die Schalte mit der demokratischen Abgeordneten Debbie Dingell aus Michigan am frühen Sonntagnachmittag. Dort erklärte sie, warum die US-Post in Corona-Zeiten die Unterstützung des Kongresses besonders nötig hat.

Oder das Gespräch mit dem früheren Gouverneur Tom Ridge, ein Republikaner wie Donald Trump, der den US-Präsidenten aufrief, seine Angriffe auf das Briefwahlverfahren zu beenden, damit die Behörden in den Bundesstaaten sich endlich an die Vorbereitung der Wahl im November machen könnten.

Angriff auf die Briefwahl

Solche Äußerungen in seinem Haussender dürften Trump kaum geschmeckt haben. Denn seit Wochen wird der US-Präsident nicht müde, das System der Briefwahl schlecht zu machen und den "größten Betrug in unserer Geschichte" zu prophezeien. Stichhaltige Belege, warum dieses Verfahren so viel anfälliger wäre, lieferte er nicht. Vielmehr scheint der Republikaner die Briefwahl für eine Finte der Demokraten zu halten, um ihn mit Hilfe einer höheren Wahlbeteiligung zu schlagen.

"Nicht mehr das, was es mal war"

Dass Trump nun Fox News verschmäht und seinen Anhängern stattdessen einen anderen Sender empfiehlt, mag überraschen. Neu ist es allerdings nicht. Schon in der Vergangenheit moserte der US-Präsident wiederholt, Fox News sei "nicht mehr das, was es mal war". Stattdessen schüttete er Lob über den Kabelsender One America News Network, kurz OANN, aus.

Der Sender mit Sitz im südkalifornischen San Diego wurde von dem aus der Technologiebranche kommenden Millionär Robert Herring gegründet. OANN beschreibt sich als Kanal "für unverfälschte Nachrichten" und ohne politische Meinung. Das erinnert an das "Fair und ausgewogen"-Motto von Fox News. Doch ebenso wie der Konkurrenzsender ist OANN alles andere als unparteiisch.

"Der liebste Nachrichtenkanal des Präsidenten"

Vielmehr setzt OANN konsequent auf eine noch Trump-freundlichere Berichterstattung als Fox News. Als Fox News sich im Sommer 2019 von einem Trump-Auftritt im Bundesstaat New Hampshire wegschaltete, blieb OANN dabei: "Wir werden niemals wegschalten!" versicherte Herring persönlich in einer Twitter-Botschaft.

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Der Sender-Chef beschreibt OANN als "den liebsten Nachrichtenkanal des Präsidenten". Eine Gemeinsamkeit mit Trump ist, dass OANN einer großen Nähe zu Moskau verdächtigt wird. Kritiker werfen dem Sender vor, russische Propaganda und Verschwörungstheorien zu verbreiten. Korrespondenten des Kanals brachten wiederholt Falschnachrichten in Umlauf, wie die, dass Demonstranten bei den Anti-Rassismus-Protesten im Juni Rohrbomben am Mahnmal für den Koreakrieg in Washington deponiert hätten, und dass deshalb Bundestruppen ausgerückt seien, was beides nicht stimmte. Oder dass Kalifornien 2018 ein Verbot des Verkaufs von Bibeln durchsetzen wollte – ebenfalls erfunden.

Kürzlich sorgte der Sender für Schlagzeilen, als er von den Pressekonferenzen im Weißen Haus ausgeschlossen wurde. Die Reporterin Chanel Rion, die in der Vergangenheit Dinge behauptet hatte wie, das Coronavirus sei in einem Labor in North Carolina entwickelt worden, war zweimal unangemeldet in den Presseterminen erschien – und hatte damit gegen die Corona-Restriktionen für die Korrespondenten verstoßen. Senderchef Herring behauptete später, seine Reporterin hätte eine Einladung bekommen. Von wem verriet er allerdings nicht.

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