Trumps Zollmaßnahmen im Überblick Dieses Land trifft es am härtesten
US-Präsident Donald Trump macht immer mehr Zoll-Briefe an andere Länder öffentlich – zuletzt traf es die Einfuhr brasilianischer Produkte in die USA. Die EU wurde bislang nicht adressiert. Die Zollmaßnahmen der Trump-Administration im Überblick.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Zollbestimmungen für verschiedene Länder weiter zu verschärfen. Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte der Republikaner einen Brief an Brasilien, in dem er eine Erhöhung der Zölle auf Importe in die USA um 50 Prozent ankündigt. Dies ist der bislang höchste Wert. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva reagierte darauf mit der klaren Aussage, dass sich sein Land nicht bevormunden lasse. Jede einseitige Erhöhung von Zöllen werde gemäß brasilianischem Recht über wirtschaftliche Gegenseitigkeit beantwortet. Dies könne für die Amerikaner schmerzhaft werden.
Trump nimmt Bolsonaro in Schutz
Auffällig ist an diesem im Vergleich zum vorigen amerikanischen Brief, dass Trump darin Brasilien seinen Umgang mit dem umstrittenen früheren Präsidenten Jair Bolsonaro vorwirft. Der rechte Politiker steht vor Gericht, weil er nach seiner Wahlniederlage 2022 einen Putschversuch gegen die Regierung seines Nachfolgers Lula geplant haben soll. Er weist die Vorwürfe zurück. Trump schreibt in dem Zoll-Brief, Bolsonaro sei in seiner Regierungszeit hoch respektiert gewesen. Der US-Präsident wörtlich: "Das ist eine Hexenjagd, die sofort enden sollte."
Bereits Stunden zuvor hatte Trump einen weiteren Schwung von Briefen veröffentlicht. Dabei war die Europäische Union zunächst nicht berücksichtigt worden. Die neuen Briefe richteten sich an die Länder Irak, Libyen, Algerien, Moldau, Philippinen, Brunei und Sri Lanka. Seit Montag verkündet der US-Präsident die neuen Zollregelungen für den Import von Waren in die USA. Er begründet die Einführung dieser Zölle mit einem bisher bestehenden Ungleichgewicht im Handel.
Das ist der aktuelle Stand ab August
- Japan: 25 Prozent.
- Südkorea: 25 Prozent.
- Malaysia: 25 Prozent.
- Kasachstan: 25 Prozent.
- Südafrika: 30 Prozent.
- Laos: 40 Prozent.
- Myanmar: 40 Prozent.
- Tunesien: 25 Prozent.
- Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent.
- Indonesien: 32 Prozent.
- Bangladesch: 35 Prozent.
- Serbien: 35 Prozent.
- Kambodscha: 36 Prozent.
- Thailand: 36 Prozent.
- Libyen: 30 Prozent.
- Irak: 30 Prozent.
- Algerien: 30 Prozent.
- Moldau: 25 Prozent.
- Philippinen: 20 Prozent.
- Brunei: 25 Prozent.
- Sri Lanka: 30 Prozent.
- Brasilien: 50 Prozent.
Gerade die Zölle auf Produkte aus Brasilien könnten die Verbraucher in den USA teuer zu stehen kommen: Brasilien ist der weltgrößte Kaffeeproduzent und liefert rund ein Drittel des in den USA konsumierten Kaffees. Zudem kommt mehr als die Hälfte des in den USA konsumierten Orangensafts aus Brasilien. Mehrere brasilianische Produktionsverbände erklärten, jede Zollveränderung werde in den USA an die Verbraucher weitergegeben.
Zölle auf Kupfer
Unterdessen machte Trump bekannt, dass die bereits angekündigten Zölle von 50 Prozent speziell auf Kupfer länderunabhängig ebenfalls ab 1. August gelten werden. Der US-Präsident schrieb auf der Plattform Truth Social: "Amerika wird wieder eine DOMINANTE Kupferindustrie aufbauen."
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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