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Ist Donald Trumps Familie politisch verbrannt? "Er hat Blut an den Händen"


"Er hat Blut an den Händen"
Ist Trumps Familie jetzt politisch verbrannt?

reuters, Jeff Mason

Aktualisiert am 11.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump: Hier stachelte der ehemalige US-Präsident zum Sturm aufs Kapitol an. (Quelle: t-online)
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Mit dem Sturm seiner Anhänger auf das US-Kapitol könnte US-Präsident Donald Trump seine politischen Aussichten verspielt haben. Selbst enge Verbündete sehen ihn nicht mehr als Kandidaten für führende Positionen.

Der Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol und das Ignorieren seiner Wahlniederlage könnten US-Präsident Donald Trump die politischen Zukunftsaussichten verderben. Auch die Chancen von Gefolgsleuten und Familienmitgliedern auf eine führende Rolle dürften sich erheblich verschlechtert haben, wie amtierende und ehemalige Mitglieder von Trumps Regierungsteam hinter vorgehaltener Hand sagen.

Trump hatte immer wieder die Absicht einer erneuten Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2024 angedeutet und es galt als sicher, dass er großen Einfluss auf seine republikanische Partei haben wird. Doch die Ereignisse rund um das Kapitol – das Herz der amerikanischen Demokratie – haben nach Einschätzung von Insidern alles verändert. Warum auch ein erneutes Impeachment-Verfahren gegen Trump seine politische Karriere beenden könnte, lesen Sie hier.

"Er hat nun Blut an seinen Händen"

Sein Verhalten, Anhänger auf einer Kundgebung zum Marsch auf den Parlamentssitz mit unbelegten Betrugsvorwürfen zu animieren, um gegen die Bestätigung des Wahlsieges von Joe Biden zu protestieren und nach den Tumulten nur zögerlich zu deren Ende aufzurufen, habe viele Menschen aus seinem Umfeld schwer enttäuscht und sehr verärgert.

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"Es war eine Pflichtverletzung als Oberbefehlshaber, und ich denke, seine politischen Karriere-Aussichten sind tödlich verwundet worden", sagte ein ehemaliger Mitarbeiter von Trump im Weißen Haus. "Er hat nun Blut an seinen Händen", fügte er unter Verweis auf die Anhängerin Trumps hinzu, die bei der Erstürmung des Kongressgebäudes von der Polizei angeschossen und tödlich verletzt worden war. Drei weitere Protestierende und ein Polizist starben bei den Ausschreitungen.

"Es gibt kein Zurück von dem, was passiert ist. Es war Aufruhr. Ich sehe nicht, wie es eine Zukunft geben kann", sagte ein anderer ehemaliger Regierungsvertreter. "Ich denke, die Kabinettsmitglieder, die geblieben sind und die sich jetzt nicht äußern oder nur klammheimlich zurücktreten, haben für immer einen Makel." Als Beispiel nannte er Außenminister Mike Pompeo, dem Ambitionen auf die Präsidentschaft nachgesagt werden, und der die Ausschreitungen am Kapitol lediglich knapp per Twitter als "inakzeptabel" bezeichnete. Das Außenministerium wollte sich nicht dazu äußern.

Erst Ivanka Trump konnte ihren Vater zur Distanzierung von der Gewalt bewegen

Als erste Kabinettsmitglieder traten aus Protest Verkehrsministerin Elaine Chao und Bildungsministerin Betsy DeVos zurück. "Es gibt keinen Zweifel daran, welchen Einfluss Ihre Rhetorik auf die Situation hatte, und es ist der Wendepunkt für mich", schrieb DeVos in ihrem Rücktrittsgesuch an Trump. Zuvor hatten Insidern zufolge mindestens sechs Berater des Nationalen Sicherheitsrates ihr Amt niedergelegt.

Trumps Distanzierung von der Gewalt kam spät und erst nach dem Einschreiten seiner Tochter Ivanka, wie ein Mitarbeiter des Präsidialamts betonte. Er verwies zudem darauf, dass die Ereignisse die politische Karriere von Trumps Familienmitgliedern erschweren dürften, wie etwa eine mögliche Kandidatur seiner Schwiegertochter Lara Trump um einen Senatssitz im Bundesstaat North Carolina.

"Im Laufe der Zeit wird er weiterhin eine sehr starke Stimme sein"

Auch dürfte Trump künftig Schwierigkeiten haben, größere Summen an Spendengeldern für seine Pläne einzusammeln, wie ein anderer Ex-Mitarbeiter im Weißen Haus erläuterte. "Ich denke, alles, was über einen niedrigen Dollarbetrag hinausgeht, wird ein Problem sein", sagte er. "Alles, was über eine 100-Dollar-Spende hinausgeht, ist out."

Aber auch in der republikanischen Partei weht Trump nun ein rauerer Wind entgegen. Senator Lindsey Graham, ein langjähriger Verbündeter des Präsidenten, erklärte am Mittwochabend aufgebracht und entschlossen: "Genug ist genug" und fügte hinzu, dass Biden rechtmäßig gewählt worden sei. Er glaube nicht, dass Trump zu irgendetwas anderem gewählt werden werde, sagte ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter des Präsidialamtes. "Im Laufe der Zeit wird er weiterhin eine sehr starke Stimme sein und er wird eine sehr große Anhängerschaft haben, aber (...) ich denke, das Ganze verringert die Chancen, dass er für irgendetwas kandidiert."

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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