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Skandal um "One Love"-Binde in Katar: SPD-Politiker fordert deutschen WM-Rückzug


Verband droht mit Sanktionen
SPD-Politiker fordert deutschen WM-Rückzug

Von t-online, dpa, mm

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Die "One Love"-Kapitänsbinde: Bei der WM in Katar wird Nationaltorwart Manuel Neuer die Binde nicht tragen.Vergrößern des BildesDie "One Love"-Kapitänsbinde: Bei der WM in Katar wird Nationaltorwart Manuel Neuer die Binde nicht tragen. (Quelle: IMAGO/Markus Ulmer)
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Nicht nur das DFB-Team wird nun doch nicht mit der "One Love"-Binde auflaufen. Politiker verschiedener Parteien zeigen sich bestürzt.

Nach dem Verzicht mehrerer europäischer Nationalmannschaften auf das Tragen einer "One Love"-Kapitänsbinde steht der Weltverband Fifa auch in der Bundespolitik in der Kritik. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zeigte sich am Montagmittag bestürzt von dem Vorgang. Zuvor hatte die Fifa die an der Kampagne beteiligten Nationalmannschaften offenbar stark unter Druck gesetzt.

"Die Fifa ist schlicht eine Schande, die den Menschen die Freude am Sport nimmt, die Meinungsfreiheit der Sportlerinnen und Sportler einschränkt und den Menschen in Katar in den Rücken fällt", sagte Kühnert am Ende einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir stehen an der Seite derjenigen, die sich in Katar für Menschenrechte einsetzen."

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Schätzl ging noch weiter und forderte den Rückzug der deutschen Nationalmannschaft von der WM. "Diese Binde war bereits der kleinste gemeinsame Nenner", schreibt Schätzle auf Twitter. "Wenn man die jetzt auch schon nicht mehr tragen darf ohne sportliche Konsequenzen, sollte Deutschland das Turnier verlassen. Und zwar noch heute!"

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Baerbock: So machen Funktionäre den Fußball kaputt

Außenministerin Annalena Baerbock kritisierte das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde scharf. "Jedes Kind lernt in der F-Jugend, dass Fußball nur mit Fair Play und Vielfalt funktioniert", erklärte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande ihres Besuches in der französischen Hauptstadt Paris zu dem Eklat um das "Eine Liebe"-Zeichen. "Wenn internationale Sportfunktionäre das wegzensieren – auf dem Rücken der Spieler – dann machen sie den Fußball kaputt", warnte sie.

Ähnlich äußerte sich am Montag auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. "Ich finde die Entscheidung der FIFA sehr befremdlich", sagte die SPD-Politikerin im ZDF: "Ich fand es ein gutes Signal, dass viele der Nationalmannschaften die 'One Love'-Binde tragen wollten, die für Offenheit und Toleranz steht."

Queer-Beauftragter: "Entscheidung ist zutiefst enttäuschend!"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und weitere europäische Verbände hatten zuvor bekannt gegeben, bei dem Turnier in Katar auf die mehrfarbige "One Love"-Kapitänsbinde zu verzichten. Der Streit über die Kampagne für Menschenrechte und Vielfalt war nach Angaben des DFB eskaliert, nachdem die Fifa mit sportlichen Sanktionen für das Tragen der Binde gedroht hatte. DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich "sehr frustriert über die Fifa-Entscheidung".

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Kritik kommt außerdem von dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann: "Wer auch immer hier Druck auf wen ausgeübt hat: Diese Entscheidung ist zutiefst enttäuschend!", schreibt der Grünen-Politiker auf Twitter. Beide Verbände, Fifa und DFB, müssten erklären, "warum sie Spieler, die für Menschenrechte eintreten wollen, so im Regen stehen lassen".

"Das ist schlicht empörend", erklärte Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). "Wie unfassbar schade für die Sportler", schreibt sie. "Ich bin raus. Leider."

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