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Weihnachten – Ruhiger als früher: "Sicherheit geht vor, gerade jetzt"


Weinachten in der Corona-Zeit
Ruhiger als früher: "Sicherheit geht vor, gerade jetzt"

Von Mario Thieme

Aktualisiert am 24.12.2021Lesedauer: 4 Min.
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Weihnachten gehen dieses Jahr viele Menschen ruhiger an, als sie es früher getan haben.Vergrößern des Bildes
Weihnachten gehen dieses Jahr viele Menschen ruhiger an, als sie es früher getan haben. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Weihnachten wird bei vielen in diesem Jahr ruhiger ausfallen als üblich. Der Grund: die Corona-Pandemie. Dennoch feiern die meisten im Kreise ihrer Liebsten, auch wenn dieser kleiner ist als gewohnt. t-online-Leser berichten, wie sie die Feiertage verbringen.

Die Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen, die im Zuge der drohenden Omikron-Welle beschlossen wurden, greifen erst ab Dienstag. Heiligabend und die Feiertage bleiben von Einschränkungen verschont. Dennoch wollen sich viele t-online-Leser schon jetzt an Abstandsempfehlungen halten.

"Das große Bohei an Weihnachten war uns schon immer zuwider"

t-online-Leserin Beate Richter schreibt: "Wir, mein Mann und ich, feiern Weihnachten wie immer – nämlich im kleinen Kreis. Am Heiligabend haben wir zwei Gäste, am ersten Feiertag einen Gast und am zweiten Feiertag sind wir alleine. Alle Gäste sind geboostert und werden sich, wie wir, vor dem Treffen testen. Das große Bohei an Weihnachten war uns schon immer zuwider, insofern vermissen wir auch in Corona-Zeiten nichts."

"Die Erinnerung an gesellige Weihnachten kann uns niemand nehmen"

"Wir leben auf dem Land und die Kinder sind alle weit weg, ebenso alle Geschwister und nahen Verwandten. Früher sind wir zu den Kindern und Enkeln gefahren, da haben sie noch alle eng beieinander im Rheinland gelebt und wir in Bayern. Heute sind sie weit verstreut und es wäre eine Gewalttour, alle abzuklappern. Das wollen wir uns nicht antun, auch wenn wir alle geimpft und geboostert sind." So erzählt es uns t-online-Leser Helmut Martens.

Er führt aus: "Also bleiben wir zu Hause an der dänischen Grenze und Weihnachten wird ein Wochenende wie jedes im Jahr sein, zumal wir wegen Platzmangel auch keinen Weihnachtsbaum aufstellen können. Wir werden gut kochen und speisen, viel telefonieren und planerisch auf ein Wiedersehen im Frühjahr hinarbeiten."

"Die Erinnerung an fröhliche und gesellige Weihnachten mit allen Kindern nebst Anhang kann uns ja niemand nehmen – und so wie es früher einmal war, wird es eh nie mehr sein", da ist sich Helmut Martens sicher.

"Wir haben es trotz allem noch sehr gut bei uns in Deutschland"

t-online-Leserin Stefanie Broich berichtet: "Wir verbringen die Weihnachtstage zusammen mit der Familie, und zwar geimpft und nicht geimpft – im Zeichen der eigenen Meinung und des gegenseitigen Verständnisses. Ist dieses nicht auch die weihnachtliche Botschaft?", fragt sie.

"Auch wenn alles besser sein könnte, ist nach unten hin immer viel mehr Luft als nach oben. Wir haben es trotz allem noch sehr gut bei uns in Deutschland, das dürfen wir nicht vergessen."

"Sicherheit geht vor, gerade jetzt"

t-online-Leser Andreas Burgdorf und seine Liebsten haben Folgendes vor: "Wir werden zu Weihnachten geboostert und getestet in die Christmette gehen. Im Vertrauen auf Jesus Christus, der alles wohl regeln wird, gehen wir dem nächsten Corona-Jahr entgegen. Da unsere Hoffnung und unsere Kraft aus dem christlichen Glauben kommt, ist der Gottesdienst für uns ein unersetzlicher Termin in der Kirche."

"Wir schränken uns ein, indem wir keine Freunde oder Verwandte treffen, sondern nur im engsten Familienkreis feiern. Gerade für die Kinder (zwei und vier Jahre alt) wird das wieder sehr belastend sein. Schon im letzten Jahr haben sie Oma und Opa zu Weihnachten nur durch das Fenster sehen können", erzählt er wehmütig, kommt aber zu dem Schluss: "Sicherheit geht vor, gerade jetzt bei der anstehenden Omikron-Variante."

"Nicht jede Gelegenheit auszureizen, ist unser Leitbild"

t-online-Leser der Familie Hässig schränken sich ebenso ein: "Wir bleiben zu Hause, wir verzichten trotz Einladungen auf Besuche, wir frischen unsere Kochkünste auf und versuchen alte Familienrezepte nachzuvollziehen, mit teilweise überraschenden Resultaten. Ich habe mein Musikreservoir neu sortiert, die Stimmung ist besinnlich/fröhlich. Die Kommunikationsmittel sind in regem Betrieb."

Mit der Corona-Situation haben sie mittlerweile ihren eigenen Umgang gefunden. "Vernunft, Respekt und Bescheidenheit, das heißt nicht immer jede Gelegenheit auszureizen, ist seit vielen Monaten nun unser Leitbild. War anfangs nicht immer einfach."

"Wichtig sind nicht die Geschenke"

t-online-Leser Ernst Beyer schwelgt in seiner Lesermail in guten Erinnerungen: "Weihnachten ist für mich ein sehr schönes Fest. Ich erinnere mich an mein erstes Weihnachten. Ich war fünf Jahre alt und meine Eltern hatten nicht viel in der jungen DDR. Über das Wenige haben wir uns gefreut."

Nach der Wende wurde es anders, berichtet er: "Dann kamen die perfekten West-Weihnachten, in denen immer mehr organisiert werden musste, die immer aufwendiger wurden und immer weniger weihnachtlich. Die Besinnung auf den Moment ging verloren. Es wurde alles durchorganisiert. Es wurde sich auch schon mal über ein unpassendes Geschenk beschwert."

Als seine Frau an Krebs starb, gab es für lange Zeit kein Weihnachten mehr für ihn. "Alles war mit ihr gestorben", fügt Ernst Beyer hinzu. Mittlerweile kann er das Fest aber wieder wertschätzen. "Wichtig an Weihnachten ist für mich das Treffen der Familienmitglieder und die Unterhaltung, der Austausch – nicht die Geschenke."

"Wir feiern im engsten Familienkreis"

"Wir sind etwas traurig. Unsere Vorfreude wurde heute enttäuscht", gesteht t-online-Leser Uwe Dinkat. Der Grund: "Wir fahren nach Weihnachten nach Berlin, um am Brandenburger Tor das neue Jahr zu feiern. Leider gab es von dem Veranstalter am Donnerstagmorgen eine Absage."

Umso besinnlicher werden die Tage davor im Hause Dinkat. "Wir feiern, wie schon in den letzten Jahren, im engsten Familienkreis: meine Frau und unsere zwei Söhne. Vielleicht gehen wir noch am Heiligen Abend zu meiner Schwiegermutter. Sie ist eh alleine und wird sich sicherlich freuen, wenn wir zu ihr kommen."

"Mal Weihnachten wirklich besinnlich und leise"

t-online-Leserin Ilona Walter hat für uns ein Gedicht verfasst, das für sich spricht:

"Corona hält unser aller Leben an,
niemand was er möchte nun noch tun kann.
Leugner, die die Gefahr des Virus einfach ignorieren,
es hinnehmen, dass wir geliebte Menschen durch Ansteckung verlieren.
Immer öfter geraten die Menschen in Streit,
auf Gewohntes mal zu verzichten sind viele nicht bereit.
Da herrschen Hass und auch Gewalt,
dass Menschen sterben, lässt diese Leugner kalt.
Dabei heißt es jetzt zusammenhalten und mal verzichten,
nur so können wir Corona auch vernichten.
Darum haltet euer Leben selber an,
damit Corona, was es möchte, nicht bekommen kann.
Mal Weihnachten wirklich besinnlich und leise,
kann sein, Corona gedämmt wird auf diese Weise.
Corona doch nun wirklich keiner will,
drum: pssst, verhaltet euch alle ganz still.
Nur dann kann das normale Leben weitergehen,
wir Familie und Freunde endlich wieder sehen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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