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334 Hildesheimer entschieden die Wahl in Niedersachsen


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334 Hildesheimer entschieden die Wahl in Niedersachsen

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 21.01.2013Lesedauer: 2 Min.
SPD-Kandidat Bernd Lynack gewann den entscheidenden Wahlkreis für Rot-Grün.Vergrößern des BildesSPD-Kandidat Bernd Lynack gewann den entscheidenden Wahlkreis für Rot-Grün. (Quelle: Bernd Lynack)
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"So ein enges Rennen habe ich in den letzten 20 Jahren nicht erlebt! Ein paar hundert Stimmen könnten die Wahl entscheiden", sagte Mathias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen während der langen Wahlnacht in Niedersachsen - und er hatte Recht. Wie eng das Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün genau war, haben die Wahlforscher erst jetzt herausgefunden: 334 Wähler haben Stefan Weil statt David McAllister zum künftigen Ministerpräsidenten gemacht - bei 6,1 Millionen Wahlberechtigten.

Die Forschungsgruppe Wahlen kann den entscheidenden Unterschied nicht nur beziffern, sondern auch lokalisieren: Rot-Grün hat die Wahl im Landkreis Hildesheim gewonnen. Den dortigen Wählern haben SPD und Grüne den Vorsprung von nur einem Mandat zu verdanken. Der wahre Held der Wahl in Niedersachsen heißt demnach Bernd Lynack. Der SPD-Kandidat konnte seinen CDU-Konkurrent Frank Thomas Wodsack mit gerade einmal 334 Erststimmen niederringen - 16.529 zu 16.195.

3000 Hausbesuche brachten den Erfolg

Hätte die CDU diesen Wahlkreis gewonnen, hätte das dem schwarz-gelben Lager auch bei vollem Ausgleich der Überhangmandate eine Mehrheit gesichert, sagte Jung. "Man kann sagen, dass 334 Wähler die Wahl entschieden haben."

Lynack selbst ist überrascht von der Nachricht, dass er bei seiner ersten Landtags-Kandidatur gleich das Zünglein an der Waage spielen konnte - vor allem, weil der Wahlkreis 15 Jahre lang in der Hand der CDU war. Bei der Landtagswahl 2008 ist in diesem Wahlkreis noch Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) gegen Jutta Rübke (SPD) angetreten und hatte mit 40,4 Prozent deutlich gewonnen.

Der 43-Jährige, der erst seit eineinhalb Jahren Mitglied des Stadtrats ist, schreibt seinen hauchdünnen Sieg vor allem den direkten Kontakt mit seinen Wählern zu: "Ich bin in Hildesheim von Haustür zu Haustür gegangen, habe 3000 Besuche gemacht." Die haben sich nicht nur für ihn, sondern auch für Rot-Grün voll ausgezahlt.

CDU gab 100.000 Stimmen an die FDP ab

Im Vergleich dazu wirken die Zahlen der Wählerwanderung gigantisch - vor allem bei den sogenannten Leihstimmen, die nach Ansicht von Experten der FDP ihren großen Erfolg gesichert haben. Laut einer Erhebung von Infratest dimap für die ARD machten rund 101.000 Wähler der Christdemokraten ihr Kreuz diesmal bei der FDP. Die Forschungsgruppe Wahlen bezeichnet das als einen "Last-Minute-Transfer im schwarz-gelben Lager": 80 Prozent der aktuellen FDP-Wähler würden demnach eigentlich CDU wählen.

Laut Infratest gab die CDU auch an andere Parteien Wähler ab. 34.000 Wähler wanderten zur SPD, 19.000 zu den Grünen und 2000 zu den Piraten. Auch im rot-grünen Lager gab es einen Austausch. Die SPD verlor den Erhebungen zufolge zahlreiche Wähler an die Grünen, nämlich 49.000.

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