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Tattoos bei Polizisten – Sorgt das für weniger Respekt?


Diskussion um Erscheinungsbild der Polizei
Haben Sie weniger Respekt vor tätowierten Polizisten?

Lukas Latz

Aktualisiert am 06.01.2018Lesedauer: 2 Min.
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Tätowierte Polizistin: In Berlin müssen Polizistinnen ihre Tattoos nicht mehr verstecken.Vergrößern des Bildes
Tätowierte Polizistin: In Berlin müssen Polizistinnen ihre Tattoos nicht mehr verstecken. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-bilder)

Berliner Polizisten dürfen künftig unter bestimmten Auflagen Tätowierungen tragen. Polizei-Gewerkschaften sind bei dem Thema gespalten.

Vor sieben Jahren übernahm die Schauspielerin Nina Kunzendorf die Rolle der Frankfurter Tatort-Kommissarin Conny Mey. Kunzendorf ist tätowiert. Auch in ihrer Rolle als Tatort-Kommissarin zeigte sie sich mit Tattoos. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen war in diesem Fall jedoch deutlich schneller als die echte Polizei.

Baden-Württemberg erlaubt Tätowierungen als erstes Bundesland

Im Oktober 2017 war Baden-Württemberg das erste Bundesland, das in seinen Dienstvorschriften Tätowierungen bei Polizeibeamten zuließ. Unter bestimmten Auflagen. Tätowierungen am Kopf, Hals und den Händen sind nicht erlaubt. Auch die Motivwahl ist eingeschränkt. Verfassungsfeindliche Symbole dürfen Polizisten nicht tragen.

Michael Haug, Bundesjugendleiter der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sagte gegenüber t-online.de, dass es bereits einige Bundesländer gibt, in denen die Haut von Polizisten nicht nach Tattoos abgesucht wird.

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Nun gibt auch Berlin die offizielle Erlaubnis, Tattoos zu tragen. Bisher wurden Berliner Bewerber mit auffälligen Tattoos nur dann eingestellt, wenn sie diese bis zum Ende ihrer Ausbildung auf eigene Kosten vollständig entfernen ließen. Unter der Kleidung waren Tätowierungen aber erlaubt. Ausnahmen galten nur für sehr kleine und unauffällige Tattoos. Mit langärmeligen Hemden war das Problem oft auch gelöst.

Die Berliner Polizei hatte 2016 das Ergebnis einer internen Befragung veröffentlicht. Danach hielt die Mehrheit von 60 Prozent der 5211 Teilnehmer ein Verbot sichtbarer Tätowierungen für nicht mehr zeitgemäß. Nur eine knappe Mehrheit von 52 Prozent wollte gerne Tätowierungen auch für Polizisten an sichtbaren Körperstellen zulassen.

Polizeigewerkschaften sind sich uneinig

Dieses knappe Votum überrascht nicht. Denn ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält die Sache für kompliziert. Gegenüber t-online.de erklärte er, dass die Gewerkschaft zu dem Thema keine „festgemeißelte Position“ einzunehmen beabsichtige. Jedoch einige Eckpunkte stünden für die GdP fest. „Es kommt auf die Wirkung des Tattoos an“, sagte er, „wenn ein Polizist zum Beispiel einen Totenkopf auf dem Unterarm trägt und als Waffenträger einem Bürger gegenübertritt, fänden wir das problematisch.

Denn dadurch könnten sich Bürger verunsichert fühlen. Auch das Vertrauen in unsere Kolleginnen und Kollegen könnte darunter leiden oder womöglich das Ansehen der Polizei beschädigen.“ Der GdP ist wichtig, dass für Motive auf der Beamtenhaut Grenzen gefunden werden. Das jedoch könne schwierig und oft erst im Einzelfall entschieden werden. Die Neutralität des Polizeibeamten dürfe wegen eines Tattoos vom Bürger jedenfalls nicht infrage gestellt werden. Vor allem dürften Tätowierungen keine Nähe zu „polizeilich relevanten Milieus“ wie zum Beispiel Rockerbanden suggerieren.

Während in einigen Gesellschaftsschichten Tattoos schon völlig etabliert sind, verbinden sie manche Menschen noch immer mit dem Verbrechermilieu. Es bleibt Aufgabe der Polizei, tätowiert oder nicht, für alle Menschen in Deutschland Sicherheit auszustrahlen.

Quellen und weiterführende Informationen

- eigene Recherchen

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