"Fehler, die sich früher oder später rächen" Philosoph sieht bereits Ende von Schwarz-Rot

Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk sieht keine Zukunft für die Koalition aus Union und SPD. Aber auch zur FDP hat er sich geäußert.
Peter Sloterdijk glaubt, dass in der schwarz-roten Bundesregierung schon der Keim für ihren späteren Zerfall angelegt ist. Zwar wünsche er der Regierung von Kanzler Friedrich Merz Erfolg, dennoch halte er die Koalition aus CDU/CSU und SPD für eine "Mesalliance", eine Ehe zwischen Partnern, die nicht zueinanderpassen, sagte der deutsche Philosoph der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
Merz habe im Koalitionsvertrag viele Forderungen der SPD übernommen, die den Überzeugungen der Union widersprächen. "Die SPD hat sich bei den Koalitionsverhandlungen so verhalten, als hätte sie die Wahl gewonnen – das ist eigentlich unannehmbar", sagte Sloterdijk.
Philosoph empfahl FDP früh Koalitionsausstieg
"Dass Merz das mit sich machen ließ, zeigt, dass er das Amt unbedingt ausüben wollte. Er war sozusagen übermotiviert. Er hätte sich dazu aber niemals verleiten lassen dürfen, denn das sind Fehler, die sich früher oder später rächen."
Sloterdijk steht persönlich der FDP nahe und hatte dem früheren Parteichef Christian Lindner schon im vergangenen Sommer empfohlen, aus der Ampelkoalition auszusteigen. "Die FDP wäre heute noch im Bundestag, wenn sie damals meinem Rat gefolgt wäre", sagte er. "Dann wäre Lindner als Gewinner aus der Affäre ausgestiegen – so hat er die Verliererkarte gezogen."
- Nachrichtenagentur dpa