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Presse zu Merkel bei Trump: "Es war nicht nur die übliche Lobhudelei"


Presse zu Merkel bei Trump
"Es war nicht nur die übliche Lobhudelei"

Von dpa, job

Aktualisiert am 28.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel und Donald Trump bei der Pressekonferenz in Washington: Die Kanzlerin ist nicht die erste Ansprechpartnerin des US-Präsidenten in Europa, meinen die Kommentatoren.Vergrößern des BildesAngela Merkel und Donald Trump bei der Pressekonferenz in Washington: Die Kanzlerin ist nicht die erste Ansprechpartnerin des US-Präsidenten in Europa, meinen die Kommentatoren. (Quelle: Susan Walsh/ap-bilder)
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Viel Konkretes hat Merkels Besuch bei Trump nicht erbracht: Da sind sich die Kommentatoren in der Presse einig. Und doch sehen deutsche und internationale Medien Lernerfolge auf beiden Seiten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihren Kurzbesuch bei US-Präsident Donald Trump beendet. Große Fortschritte in den wesentlichen Streitpunkten hatten die beiden nicht zu verkünden – auch wenn beide Seiten sichtlich um Freundlichkeit bemüht waren.

Die internationale Presse sieht aber durchaus Erfolge – und kleine inhaltliche Positionswechsel. Ein Überblick über die Meinungsbeiträge in den Medien:

Der "Reutlinger General-Anzeiger" meint, Donald Trump und Angela Merkel sei es vor allem darum gegangen, die Entfremdung zwischen der Staaten aus der Welt zu räumen – und sieht ein Umdenken bei Trump:

"Deshalb zeigte sich der US-Präsident nun von seiner charmanten Seite. Küsschen, Handschlag und Nettigkeiten zur Begrüßung. Merkel revanchierte sich und überließ Trump die große Bühne. Der Selbstdarsteller nutze dies, um die eigenen Erfolge zu feiern. Doch es war nicht nur die übliche Lobhudelei. Trump scheint mittlerweile verstanden zu haben, dass solche politischen Erfolge nur gelingen, wenn man Verbündete hat."

Die "Badische Zeitung" sieht derweil auch auf Seiten Europas wichtige Lernerfolge:

"Tatsächlich sind die deutsch-amerikanischen Beziehungen nicht so schlecht, wie Pessimisten glauben – aber auch nicht so gut, als dass sich Konflikte weglächeln ließen. In Europa hat man gelernt, dass es gut ist, Trump mit Respekt zu begegnen, aber auch, dass man ihm gegenüber die eigene Haltung am besten klar vertritt. Das hat Merkel ebenso getan wie zuvor Emmanuel Macron.“

Die "Neue Zürcher Zeitung" aus der Schweiz findet, dass auch inhaltlich leicht veränderte Positionen deutlich wurden – auf Seiten Merkels und Emmanuel Macrons:

"Merkel plädierte dafür, die Vereinbarung (mit dem Iran) als ‚ersten Schritt‘ zu bewahren, aber die Anliegen der Amerikaner in weitergehenden Schritten zu berücksichtigen. Sie vertrat dabei die gleiche Position wie Macron. Auch Merkel unterstrich, das Abkommen von 2015 sei nicht ausreichend, um die iranische Destabilisierung in der Nahostregion einzudämmen. Das ist zwar keine Neuigkeit, denn dazu war das Atomabkommen nie gedacht. Neu ist aber, dass auch die europäischen Verhandlungspartner insistieren, dem aggressiven iranischen Verhalten müsse ein Riegel geschoben werden."

Die belgische Zeitung "De Tijd" sieht nach den beiden Besuchen Macron als neuen ersten Ansprechpartner der USA in Europa – und nicht mehr Merkel. Aus einem einfachen Grund. Auch das Verhältnis Trump–Macron schätzt die Zeitung jedoch als fragil ein:

"Nach dieser Woche ist klar, dass für das Weiße Haus der Bewohner des Élyséepalastes der erwählte europäische Gesprächspartner ist. Und sei es nur, weil Merkel so hervorragend mit dem vorigen Präsidenten, Barack Obama, ausgekommen ist. Für Trump ist das Grund genug, besonders misstrauisch zu sein. Macron zählt darauf, dass seine Verbindung zu Trump wenigstens garantiert, dass sein Standpunkt Gehör findet. Dies ist und bleibt ein Glücksspiel, denn Trump hat nicht gerade den Ruf eines standhaften und rationalen Präsidenten."

Verwendete Quellen
  • dpa
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