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Rückkehrrecht in die Vollzeit hilft vielen Müttern nicht


Brückenteilzeit
Rückkehrrecht von Teil- zu Vollzeit hilft meisten Müttern nicht

Von t-online, sm

Aktualisiert am 29.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Frau mit Kind im Sonnenuntergang: Das ab 2019 geplante Recht auf Rückkehr von einer Teilzeitstelle in Vollzeit bleibt für die Mehrheit der teilzeitbeschäftigten Mütter eine Fiktion.Vergrößern des BildesFrau mit Kind im Sonnenuntergang: Das ab 2019 geplante Recht auf Rückkehr von einer Teilzeitstelle in Vollzeit bleibt für die Mehrheit der teilzeitbeschäftigten Mütter eine Fiktion. (Quelle: Nadezhda1906/getty-images-bilder)
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Das für 2019 geplante Recht auf Rückkehr von einer Teilzeitstelle in Vollzeit bleibt für die Mehrheit der Mütter ohne Wirkung. Erweist sich die Brückenteilzeit als zahnloser Tiger?

Das von SPD und CDU vereinbarte Rückkehrrecht ist für viele Frauen ohne Nutzen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die "Rheinische Post" berichtet. Den Zahlen der Regierung zufolge sind von insgesamt 5,1 Millionen teilzeitbeschäftigten Müttern in Deutschland gut 3,1 Millionen in einem Betrieb mit weniger als 50 Mitarbeitern tätig. Die sogenannte Brückenteilzeit soll aber nur für Beschäftigte in Firmen ab 45 Mitarbeitern gelten.

Demnach arbeiten mehr als 60 Prozent der erwerbstätigen Mütter als Teilzeitkräfte in einem Betrieb, der nicht die im Gesetz geforderte Mindestgröße hat. Somit bleibt die vorgesehen Einführung des Rückkehrrechts von einem Teilzeit- in einen Vollzeitjob bleibt für fast zwei Drittel aller erwerbstätigen Mütter wirkungslos.

Teilzeitarbeit mindert Rentenanspruch

Die Linke-Bundestagsabgeordnete Susanne Ferschl wirft der Union vor, die Brückenteilzeit in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD beschränkt zu haben. "Wir brauchen ein echtes Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit für alle, und die Wünsche der Beschäftigten müssen ernst genommen werden", sagt Ferschl der Zeitung.

Vor allem teilzeitbeschäftigte Frauen wollen der Regierungsantwort zufolge ihre Wochenarbeitszeit aufstocken. Eine Million Frauen würden demnach gerne 12,5 Stunden mehr pro Woche arbeiten. Wer lange nur Teilzeit arbeitet, hat im Alter einen geringeren Rentenanspruch. Vor allem vielen Frauen droht deshalb Altersarmut. Der Regierungsantwort zufolge wäre derzeit rechnerisch ein monatlicher Bruttoverdienst von 2.026 Euro erforderlich, um eine Nettorente oberhalb des Grundsicherungsniveaus von derzeit 814 Euro für Alleinstehende zu erhalten.

  • Altersarmut: Rund jede fünfte Frau ist von Armut bedroht

Rückkehrrecht abgeschwächt

Um das Rückkehrrecht war zwischen Union und SPD lange gerungen worden. In der vergangenen Legislaturperiode scheiterte die damalige Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) noch am Widerstand der Union. Auch in den vergangenen Monaten lag das Projekt zeitweise auf Eis. Erst Mitte Juni beschloss das Bundeskabinett einen abgespeckten Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

Verwendete Quellen
  • dpa
  • AFP
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