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Irak: Regierungschef Mahdi sieht Abschiebung aus Deutschland kritisch


Flüchtlinge in Deutschland
Irak spricht sich gegen "erzwungene Rückkehr" aus

Von dpa
Aktualisiert am 05.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi: "Aus diversen Gründen sind wir gegen erzwungene Rückkehr".Vergrößern des BildesDer irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi: "Aus diversen Gründen sind wir gegen erzwungene Rückkehr". (Quelle: Kay Nietfeld/dpa-bilder)
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Der Irak ist gezeichnet vom Kampf gegen den "Islamischen Staat". Jeden Monat beantragen etwa 1.000 Iraker Asyl in Deutschland. Abschiebungen in sein Land sieht Regierungschef Mahdi kritisch.

Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi hat sich gegen überhastete Abschiebungen in sein Land ausgesprochen. "Deutschland hat eine große Anzahl von Flüchtlingen empfangen, was eine gute und humanitäre Aktion darstellt. Aus diversen Gründen sind wir gegen erzwungene Rückkehr und dagegen, dass man die Menschen an der Grenze ablädt", sagte Abdel Mahdi der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob eine Rückkehr in alle Regionen des Irak heute bereits möglich sei.

Der Regierungschef betonte, der Irak gehe sogar mit den "terroristischen Mördern" der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "anständig und im Einklang mit dem Gesetz" um. Daher sei es angemessen, dass auch in der Frage der Rückkehr der Flüchtlinge anständig, menschlich und nicht einseitig gehandelt werde.

1.000 Asylanträge pro Monat

Aktuell stellen immer noch jeden Monat mehr als 1.000 Iraker einen Asylantrag in Deutschland. Der Irak gehört gleichzeitig zu den Hauptzielländern freiwilliger Ausreisen, die von der Bundesregierung gefördert werden. Das Auswärtige Amt hat in Kooperation mit den irakischen Behörden die Rückholung einiger minderjähriger Kinder von IS-Familien nach Deutschland organisiert.

Abdel Mahdi hatte bei seinem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag auch über den Wiederaufbau der irakischen Infrastruktur gesprochen. Die hatte zuletzt auch durch den Krieg gegen den IS stark gelitten.

Folgen der IS-Herrschaft

Auf die Frage, warum viele Bewohner der bis Juli 2017 vom IS kontrollierten Großstadt Mossul bis heute nicht zurückgekehrt seien, antwortete Abdel Mahdi, ein Teil dieser Binnenflüchtlinge sei noch nicht zurückgekehrt, da ihre Häuser zerstört wurden und sie keine Unterkunft mehr haben.


Andere wollten nicht zurück, da es Beschuldigungen und Racheakte gebe gegen Familien, die sich der Terrormiliz nach deren Machtübernahme 2014 angeschlossen hatten. Wieder andere seien andernorts heimisch geworden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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