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Hamburg-Wahl 2020: So kamen die Grünen an ihre Stimmen


Auf einen Blick
So kamen die Hamburger Grünen an ihre Stimmen


Aktualisiert am 24.02.2020Lesedauer: 3 Min.
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Spitzenkandidatin Katharina Fegebank: Die Grünen konnten in Hamburg mächtig punkten – etwa bei den Erstwählern.Vergrößern des Bildes
Spitzenkandidatin Katharina Fegebank: Die Grünen konnten in Hamburg mächtig punkten – etwa bei den Erstwählern. (Quelle: dpa)

Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg klar für sich entschieden. Aber sie musste Verluste hinnehmen. Gewonnen haben die Grünen – und zwar fast doppelt so viele Stimmen wie 2015. Wie kam es dazu?

Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg haben die Grünen zwar nicht so viel erreicht, wie sie zwischenzeitlich hoffen durften. Doch mit einem Ergebnis von 24,2, Prozent feiert die Partei trotzdem einen historischen Sieg in der Hansestadt: Sie hat ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren fast verdoppelt. Offenbar haben die Grünen in Hamburg viel richtig gemacht. Woher kommen die neuen Grünen-Wähler?

Die meisten Stimmen gewinnen die Grünen auf Kosten ihres Koalitionspartners: 32.000 Wähler, die ihr Kreuz vor fünf Jahren bei der SPD setzten, entschieden sich jetzt für die Grünen. Auffällig ist aber auch, dass die Grünen offenbar viele ehemalige Nicht-Wähler an die Urnen bewegen konnten. Damit steigerten sie ihr Ergebnis um 28.000 Stimmen. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil bei anderen Wahlen, beispielsweise im Oktober in Thüringen, vor allem die AfD von einer hohen Wahlbeteiligung profitierte.

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Dass die Grünen immerhin 11.000 ehemalige CDU-Wähler von sich überzeugen konnten, liegt vermutlich daran, dass die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank für den gemäßigten Realo-Flügel ihrer Partei steht. Immer wieder unterstrich Fegebank, dass sie sich als Vermittlerin sehe. Das scheinen ihr viele Konservative zu danken, während die Grünen dafür mutmaßlich im linken Lager einige Verluste hinehmen mussten.

Schaut man sich genauer an, wer bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg für die Grünen stimmte, fällt vor allem auf, wie jung die Wählerschaft der Partei ist. Rund ein Drittel der drei jüngsten Wählergruppen (16-24 Jahre, 25-34 Jahre und 35-44 Jahre) entschied sich jeweils für die Grünen. In diesen Altersgruppen sind die Zugewinne der Partei auch am größten.


Bei den Über-60-Jährigen hingegen nimmt die Zustimmung für die Grünen deutlich ab. Bei den 60- bis 69-Jährigen setzten nur 18 Prozent ihr Kreuz bei den Grünen, bei den Älteren sogar nur 8 Prozent. Bemerkenswert ist aber selbst bei dieser Gruppe, dass die Grünen ihr Ergebnis im Vergleich zu 2015 deutlich steigerten: Bei den Über-70-Jährigen gewannen sie 5 Prozent hinzu – trotz der insgesamt geringen Zustimmung in dieser Altersgruppe ist das mehr als eine Verdopplung der Stimmen, die sich bei den anderen Altersschichten ebenfalls beobachten lässt.

Am beliebtesten waren die Grünen aber mit Abstand bei den Erstwählern in Hamburg: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) von ihnen entschied sich bei der Bürgerschaftswahl für die Grünen, immerhin knapp ein Viertel (24 Prozent) gab seine Stimme der SPD.

Die Parteien, die mit der Wahl des FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen einen Eklat auslösten, straften die Erstwähler deutlich ab: Die CDU, die als Union bundesweit derzeit auf rund 27 Prozent käme, konnte nur 6 Prozent der Erstwähler überzeugen, die AfD – die auf Bundesebene bei 14 Prozent liegt – bekam nur 2 Prozent der Erststimmen. Mit Blick auf die insgesamt schwachen Ergebnisse der FDP kann diese sich über ihre Zustimmung bei den Erstwählern freuen: Mit 7 Prozent liegen sie über dem Gesamtergebnis der Bürgerschaftswahl.

Verwendete Quellen
  • Infratest Dimap
  • Nachrichtenagentur AFP
  • tagesschau.de: Bürgerschaftswahl interaktiv: Wie die Wähler wanderten
  • Eigene Recherchen
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