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Abschiebeflug in Afghanistan gelandet – 22 Straftäter an Bord


In Kabul gelandet
Deutschland schiebt 22 Straftäter nach Afghanistan ab

Von dpa
12.03.2020Lesedauer: 2 Min.
27 3 2017 Polizeikröfte und Abgeschobene betreten Flugzeug auf dem Münchner Vorfeld 4 SammelabsPolizeikräfte führen Geflüchtete in ein Flugzeug, das sie nach Afghanistan bringen soll (Archivbild): Die 33. Sammelabschiebung ist am frühen Donnerstagmorgen erfolgt. Mit an Bord waren 22 Straftäter.Vergrößern des BildesPolizeikräfte führen Geflüchtete in ein Flugzeug, das sie nach Afghanistan bringen soll (Archivbild): Die 33. Sammelabschiebung ist am frühen Donnerstagmorgen erfolgt. Mit an Bord waren 22 Straftäter. (Quelle: imago-images-bilder)
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39 Männer aus Afghanistan wurden aus Deutschland abgeschoben. Einige planen schon jetzt ihre Rückkehr. Unter ihnen waren auch Straftäter.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Donnerstagmorgen ein Flug aus Deutschland mit 39 abgeschobenen Männern eingetroffen. Unter den abgeschobenen Afghanen seien 22 Straftäter, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. Sie seien unter anderem wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung, versuchten Totschlags und Drogendelikten verurteilt worden. Die Abgeschobenen kamen den Angaben zufolge aus Sachsen, Hessen, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Laut Ministerium wurden sie von 94 Sicherheitsbeamten begleitet.

Die Maschine sei gegen 07.25 Uhr Ortszeit gelandet, teilten afghanische Beamte am Flughafen mit. Es war die 33. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016.

Für die meisten der größtenteils jungen Männer, die nach Afghanistan abgeschoben werden, ist die Ankunft erst einmal ein Schock. Viele wissen nicht, wie es weitergehen soll. Einige schmieden schon Pläne für eine Rückkehr nach Deutschland.

"Wir werden nicht so lange hier in Afghanistan bleiben"

Malangshah Delawarzada (18) aus der westlichen Provinz Herat sagte nach der Landung: "Ich weiß wirklich nicht, warum ich abgeschoben wurde. Mein Antrag wurde einmal abgelehnt, darüber wurde ich nicht einmal informiert." Er habe in Deutschland studiert und wolle jetzt erst einmal in Afghanistan bleiben. "Aber ich bin nicht sicher über die Zukunft und weiß nicht, was passieren wird."

Mohammad Fahim Noori, (23), der auch aus Herat stammt, war nach eigenen Angaben fünf Jahre in Deutschland und lebte zuletzt in Berlin. "Jetzt ist der Plan, dass ich wieder zurück in den Iran gehe und von dort in die Türkei. Dort würde ich zwei Jahre bleiben und dann wieder nach Deutschland." Er fügte hinzu: "Wir werden nicht so lange hier in Afghanistan bleiben, weil wir hier nicht leben können. Wir wollen nach Deutschland zurückgehen."

Bei den bisherigen 32 Abschiebungen hatten Bund und Länder 868 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Die Abschiebungen sind umstritten. Trotz der Aussicht auf Friedensgespräche der afghanischen Regierung mit den militant-islamistischen Taliban geht der Konflikt weiter. Am vergangenen Freitag starben bei einem schweren Anschlag in der Hauptstadt Kabul mehr als 30 Zivilisten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Angriff für sich.

Die USA und die Vertreter der Taliban hatten am 29. Februar ein Abkommen geschlossen, das einen schrittweisen Abzug aller internationaler Truppen aus Afghanistan vorsieht. Im Gegenzug sollen die Taliban unter anderem Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung führen.

In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 100.000 Zivilisten im Land verwundet oder getötet, wie der Chef der UN-Mission in Afghanistan, Tadamichi Yamamoto, Ende Dezember sagte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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