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Test-Strategie für Reiserückehrer sorgt für Zündstoff – Söder: "Müssen testen"


Streit zwischen den Bundesländern
Neue Test-Strategie für Reiserückkehrer sorgt für Zündstoff

Von dpa, afp, ds

Aktualisiert am 25.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder: "Der Urlaub ist genau das Risiko, vor dem wir immer gewarnt haben."Vergrößern des BildesMarkus Söder: "Der Urlaub ist genau das Risiko, vor dem wir immer gewarnt haben." (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Die Pflichttests für heimgekehrte Urlauber sollen möglicherweise wieder abgeschafft werden. Für Bayerns Ministerpräsidenten Söder ein Unding, andere Politiker kritisieren hingegen die aktuelle Strategie.

Eine Abschaffung von verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer wäre nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ein Fehler. "Corona ist gefährlich, die Infektionszahlen schnellen hoch, deshalb müssen wir testen", sagte der CSU-Chef der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich würden immer mehr Risikogebiete ausgewiesen, auch das zeige, wie groß der Bedarf eigentlich sei.

Zeitgleich kritisierte Söder das Verhalten vieler Menschen: Die Urlaubsrückkehrer ließen "gepaart mit einem großen Leichtsinn" überall in Deutschland das Infektionsgeschehen ansteigen. "Der Urlaub ist genau das Risiko, vor dem wir immer gewarnt haben", sagte Söder im Bayerischen Rundfunk.

Luftfahrtbranche: Testkapazitäten nicht hinreichend ausgebaut

Doch es gibt auch deutliche Gegenstimmen. Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher nannte die bisherige Teststrategie ein "Problem", weil sie zu vermeidbaren Infektionen führe. Jeden zu testen, sei kein Konzept, "das trägt", sagte er in Hamburg. Die Testkapazitäten seien schon jetzt am Limit. Auch Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) plädierte für eine grundsätzliche Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Dies sei wegen der Inkubationszeit sinnvoller als ein Corona-Test direkt bei der Einreise, sagte Garg im Norddeutschen Rundfunk. Denn dieser sei nur eine Momentaufnahme.

Kritik an dem geplanten Kurswechsel kam aus der Luftfahrtbranche. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, nannte den Vorschlag der Gesundheitsminister ein "alarmierendes Zeichen dafür, dass die Testkapazitäten in einigen Bundesländern offenbar von den Behörden nicht hinreichend ausgebaut wurden". Für die Wirtschaft und für viele Menschen, die Verwandte und Freunde besuchen wollten, geschäftliche Termine wahrnehmen müssten oder Urlaub machen wollten, sei das ein "bitterer Rückschritt".

Ende der Tests "nicht durchdacht"

So sieht es auch Bayerns Ministerpräsident Söder. "Erst führt man vor zwei Wochen die Tests ein, und jetzt will man sie wieder abschaffen", so Söder. Er verwies in dem Kontext auf die hohe Zahl an positiven Corona-Tests bei den Rückkehrern. Auch eine Abschaffung nach dem Ende der letzten Sommerferien in Baden-Württemberg Mitte September könne schwierig sein. "Dann stehen in einigen Bundesländern bald danach wieder die Herbstferien an."

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Die Überlegung, Tests abzuschaffen oder zu begrenzen, halte er "für nicht durchdacht." Auch das Argument, die Testkapazitäten seien jetzt ausgeschöpft, greife nicht. Denn es sei noch fast ein Viertel der Kapazitäten frei.

Die Gesundheitsminister hatten sich trotz der Skepsis einiger Länder, darunter Bayern, am Montagabend mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass es nach Ende der Sommerreisesaison keine verpflichtenden Tests mehr für Heimkehrer geben solle. Für Urlauber aus Risikogebieten soll ausschließlich die Quarantäneregelung gelten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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