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NRW-Wahl: Diese Politiker sollten Sie im Auge behalten


NRW-Kommunalwahl
Diese Politiker sollten Sie im Auge behalten

  • Johannes Bebermeier
Von Johannes Bebermeier

Aktualisiert am 14.09.2020Lesedauer: 3 Min.
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Katja Dörner, Stephan Keller, Thomas Westphal (von links): Sie können in Bonn, Düsseldorf und Dortmund Oberbürgermeister werden – und feiern damit Kommunalwahl-Erfolge im Kleinen.Vergrößern des Bildes
Katja Dörner, Stephan Keller, Thomas Westphal (von links): Sie können in Bonn, Düsseldorf und Dortmund Oberbürgermeister werden – und feiern damit Kommunalwahl-Erfolge im Kleinen. (Quelle: imago-images-bilder)

Die CDU ist glücklich, die Grünen sowieso – die SPD eher nicht. Das ist ein Fazit der NRW-Kommunalwahl. Doch in den Städten selbst gibt es viele weitere Erfolgsgeschichten. Drei bemerkenswerte Beispiele.

Düsseldorf: Stephan Keller, CDU

Eigentlich hätte Stephan Keller keine Chance haben dürfen. Zumindest, wenn es bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen allein um wohlgepflegte regionale Befindlichkeiten ginge. Denn der CDU-Politiker war in den vergangenen Jahren nach Köln ausgeliehen – und hat jetzt gute Chancen, Oberbürgermeister von Düsseldorf zu werden.

Aus dem Stand bekam Keller am Sonntag 34,2 Prozent der Stimmen – und das nach einem Wahlkampf gegen den amtierenden SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel. Doch Geisel bekam diesmal nur 26,3 Prozent. Sie müssen nun in die Stichwahl. Und Keller könnte die Landeshauptstadt nach einer SPD-Amtszeit wieder zurück zur CDU holen.

Seit 2016 arbeitet Keller in Köln, auf der anderen Rheinseite, als Stellvertreter von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Verwaltungsdezernent. Ganz ohne Düsseldorf-Erfahrung muss er aber nicht auskommen. Vor Köln war er in Düsseldorf fünf Jahre Beigeordneter für Recht, Ordnung und Verkehr. Davor arbeitete der 49 Jahre alte promovierte Jurist in diversen Kommunalverbänden.

Im Wahlkampf machte Keller auf seinen Plakaten ziemlich konkrete Versprechen, etwa ein "staufreies Düsseldorf", "150 neue Ordnungskräfte" oder die "beste Kinderbetreuung". SPD-Amtsinhaber Geisel setze hingegen auf seine Bekanntheit und den Amtsbonus, verschwieg auf Plakaten seine Parteimitgliedschaft und versuchte mit Slogans wie "Weiter Denken", "Gemeinsam Leben" und "Der bessere soll gewinnen" zu punkten.

In der Stichwahl werden sie nun um die Wähler des Grünen-Kandidaten Stefan Engstfeld (17,4 Prozent) und der FDP-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (12,5 Prozent) konkurrieren.

Bonn: Katja Dörner, Grüne

Katja Dörner hat in Bonn Historisches geschafft und es kann noch historischer werden. Ihre Grünen haben am Sonntag die Mehrheit im Stadtrat geholt. Mit 27,9 Prozent liegen sie erstmals vor CDU (25,7 Prozent) und SPD (15,6 Prozent). Dörner selbst könnte jetzt auch noch Oberbürgermeisterin werden. Und das in der Hauptstadt der Bonner Republik, die jahrzehntelang von CDU und dann der SPD regiert wurde.

Für den CDU-Amtsinhaber Ashok-Alexander Sridharan könnte es damit nach fünf Jahren schon wieder vorbei sein. Er bekam zwar 34,5 Prozent der Stimmen und damit mehr als Grünen-Herausforderin Dörner mit 27,6 Prozent. Doch in der Stichwahl zwischen den beiden wird es nun darauf ankommen, für wen diejenigen stimmen, die jetzt die SPD-Kandidatin Lissi von Bülow gewählt hatten – immerhin 20,2 Prozent.

Dörner, 44 Jahre alt, ist ein Politik-Profi. Sie sitzt seit 2009 für die Grünen im Bundestag und ist dort seit 2013 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ihre politische Karriere hat sie in Nordrhein-Westfalen begonnen, allerdings in Düsseldorf, mit verschiedenen Referentinnenstellen in der Landtagsfraktion der Grünen.

Im Wahlkampf setzte Dörner auf klassische Grünen-Themen wie den Klimawandel, formulierte aber auch sehr selbstbewusst ihren Führungsanspruch: "Oberbürgermeisterin für Bonn" steht auf ihren Plakaten.

Dortmund: Thomas Westphal, SPD

Für die SPD eine Wahl zu gewinnen, ist selbst in Nordrhein-Westfalen schwer geworden. Thomas Westphal hat es in Dortmund geschafft. Er könnte sich nun nach einer Stichwahl in die lange Liste der SPD-Oberbürgermeister der Stadt eintragen. Und damit wenigstens einen kleinen Teil der "Herzkammer der Sozialdemokratie" verteidigen.

Im Stadtrat hat die SPD mit 30 Prozent die Mehrheit gehalten, trotz Verlusten und starken Grünen (24,8 Prozent). Und bei der Wahl des Oberbürgermeisters stimmten 35,9 Prozent für Westphal und 25,9 Prozent für seinen CDU-Herausforderer.

Der heißt Andreas Hollstein und hat bundesweit tragische Bekanntheit erlangt, als er 2017 in einem Imbiss von einem Angreifer ein Messer in den Hals gerammt bekam. Das war im sauerländischen Altena, wo er Bürgermeister ist. Nun will Hollstein in eine größere Stadt wechseln.

Westphal selbst kann nicht auf einen Amtsbonus setzen. Sein SPD-Vorgänger Ullrich Sierau war in diesem Jahr nicht nochmal angetreten. Ganz unbekannt ist Westphal in Dortmund aber auch nicht. Er ist seit vielen Jahren Chef der Wirtschaftsförderung der Stadt. Kein unwichtiger Posten in Dortmund, wo der Strukturwandel weg von der Industrie hin zu Dienstleistungen noch nicht alle Menschen erreicht hat.

Westphal, inzwischen 53 Jahre alt, hat aber auch eine Vergangenheit als Juso-Bundeschef, ab 1993 führte er die SPD-Jugendorganisation drei Jahre lang. Im Dortmunder Wahlkampf setze er auf Brot-und-Butter-Themen: bezahlbares Wohnen, Mobilität, Arbeit, und Bildung. In der Stichwahl muss er nun vor allem die 21,8 Prozent der Wähler von sich überzeugen, die bisher die Grünen-Kandidatin Daniela Schneckenburger gewählt hatten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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