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Spionage im Bundespresseamt – Ex-Mitarbeiter will gestehen


Prozess in Berlin
Spionage im Bundespresseamt – Ex-Mitarbeiter will gestehen

Von dpa
23.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Der ehemalige Angestellte des Bundespresseamtes im Kriminalgericht Berlin-Moabit: Er hoffte laut Ermittlern auf Vorteile für seine Familie.Vergrößern des BildesDer ehemalige Angestellte des Bundespresseamtes im Kriminalgericht Berlin-Moabit: Er hoffte laut Ermittlern auf Vorteile für seine Familie. (Quelle: Fabian Sommer/dpa-bilder)
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In Berlin steht ein Rentner vor Gericht, weil er für den ägyptischen Geheimdienst deutsche Zeitungen gelesen hat. Zum Top-Agenten fehlte ihm das Talent.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundespresseamtes, der über Jahre hinweg für einen ägyptischen Geheimdienst spioniert haben soll, will vor dem Berliner Kammergericht aussagen. Der Verteidiger hat zu Prozessbeginn am Dienstag angekündigt, der 66-Jährige werde voraussichtlich am zweiten Verhandlungstag am Mittwoch eine geständige Erklärung abgeben. Dem Mann wird geheimdienstliche Agententätigkeit zur Last gelegt.

Laut Bundesanwaltschaft arbeitete der mutmaßliche Spion, ein deutscher Staatsangehöriger ägyptischer Herkunft, seit 1999 beim Besucherdienst des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Spätestens seit Juli 2010 soll er Mitarbeiter des ägyptischen Nachrichtendienstes General Intelligence Service (GIS) bei der Informationsbeschaffung unterstützt haben. Nach den Erkenntnissen der Ermittler hatte der Mann aber keinen Zugang zu geheimen Regierungsinformationen.

Die Kommunikation lief konspirativ ab

Der Angeklagte soll für verschiedene in der ägyptischen Botschaft tätige Mitarbeiter des GIS eine allgemeine Medienbeobachtung zur deutschen Innen- und Außenpolitik und zu Nachrichten mit Ägyptenbezug geliefert haben. Zudem soll er erfolglos versucht haben, einen im Sprachendienst des Deutschen Bundestages tätigen Übersetzer als Quelle zu gewinnen. Der Mann sei allerdings "durch die arrangierten Zusammenkünfte mit Angehörigen der ägyptischen Botschaft argwöhnisch geworden und lehnte weitere Treffen ab".

Der verdächtige Ex-Mitarbeiter des Bundespresseamtes soll in den letzten drei Jahren seiner Tätigkeit einen ständigen Kontakt zu einem als Botschaftsrat an der Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Berlin akkreditierten Mann unterhalten haben, bei dem es sich um einen GIS-Mitarbeiter gehandelt haben soll. Die Kommunikation sei zum Teil konspirativ abgewickelt worden.

Ein Ermittler sagte als erster Zeuge, finanzielle Zuwendungen aus dem Bereich der ägyptischen Botschaft seien bei dem Angeklagten nicht festgestellt worden. Laut Bundesanwaltschaft soll sich der heutige Rentner eine bevorzugte Behandlung durch die ägyptischen Behörden für sich und seine Familienangehörigen versprochen haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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