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Lockerungen durch "ControlCOVID": RKI legt Öffnungsplan mit vier Stufen vor


Debatte um Lockerungen
"ControlCOVID": RKI legt Öffnungsplan mit vier Stufen vor


Aktualisiert am 24.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Schild mit der Aufschrift "Maskenpflicht": In Deutschland wird über mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen diskutiert.Vergrößern des Bildes
Schild mit der Aufschrift "Maskenpflicht" (Symbolbild): In Deutschland wird über mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen diskutiert. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)

Die Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen befindet sich in voller Fahrt. Nun schaltet sich auch das Robert Koch-Institut mit einer eigenen Leitlinie ein. Der Plan hat vier Stufen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Vier-Stufen-Plan entworfen, der als Leitfaden in der Lockerungs-Debatte dienen soll. Die Strategie, die den Namen "ControlCOVID" trägt, hat das Hauptziel "die Zahl der schweren Erkrankungen, Langzeitfolgen und Todesfälle durch Covid-19 zu minimieren, und eine Überlastung des Gesundheitssystems nachhaltig zu vermeiden". Die ungewollten Auswirkungen auf die Gesellschaft sollen durch die Strategie minimiert werden. Grundlegend seien Maßnahmen gegen das Coronavirus aber weiterhin vonnöten, bis ein ausreichender Impfschutz durch Herdenimmunität in der Bevölkerung erreicht ist.

Das RKI nennt in dem zwölfseitigen Papier neben dem derzeit von der Bundesregierung benutzten Inzidenzwert drei weitere Indikatoren, an welche die vier Stufen der Lockerungen geknüpft sind:

  • den Anteil intensivmedizinisch behandelter Corona-Fälle an der Gesamtzahl der betreibbaren Intensivbetten;
  • die wöchentliche Inzidenz hospitalisierter Fälle unter den über 60-Jährigen;
  • den Anteil der Kontaktpersonen, die nachverfolgt werden können.


Zusätzlich zu diesen Kernindikatoren sollten laut RKI weitere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden wie der R-Wert, der Anteil neuer Coronavirus-Varianten, der Anteil der Fälle ohne ermittelbare Infektionsquelle sowie Anzahl, Größe und Setting der Ausbruchsgeschehen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die derzeit als Maßstab für Corona-Maßnahmen herangezogen wird, gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Angestrebt werden derzeit Inzidenzwerte von 50 beziehungsweise 35. Aktuell liegt dieser Wert bundesweit bei 60,5.

Vier verschiedene Szenarios

Das RKI hat, gekoppelt an die Indikatoren, drei Öffnungsstufen, die als "Intensitätsstufen" bezeichnet werden, sowie eine "Basisstufe" vorgeschlagen.

  • Die "Basisstufe" hat als Ziel, die Pandemie unter Kontrolle zu halten – die 7-Tage-Inzidenz liegt in diesem Szenario unter zehn. Neuinfektionen können hier zu mehr als neunzig Prozent nachverfolgt werden und die Belastung der Kliniken ist begrenzt. Auf dieser Stufe dürfen sich unter anderem unter 1.000 Menschen im Freien und unter 100 Menschen in Innenräumen treffen. Mit Schutzkonzepten könnten sogar Bars und Clubs sowie alle anderen Bereiche der Gesellschaft wieder geöffnet werden.
  • Bei der nächsten Stufe, neben weiteren Indikatoren bei einer 7-Tage-Inzidenz bis 35, empfiehlt das RKI weitgehende Öffnungen mit Schutzkonzepten. "Intensitätsstufe 1" begrenzt die Zahl der Menschen bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen auf 50, draußen auf 500.
  • Auf der "Intensitätsstufe 2", bei einer 7-Tage-Inzidenz von 35 bis 50 und einer höheren Zahl von Intensivpatienten, sollen strengere Maßnahmen gelten. Die Gastronomie bliebe geschlossen, das Abholen von Speisen wird empfohlen. Eine Schließung von Bars und Clubs sollte in Erwägung gezogen werden. Nur Kitas und Schulen sollten mit Schutzkonzepten offenbleiben, bei weiterführenden Schulen und Universitäten würde Distanzunterricht empfohlen. Menschenansammlungen in Innenräumen würden auf 10 Personen begrenzt.
  • Bei der höchsten, als rot markierten, "Intensitätsstufe 3" empfiehlt das RKI Treffen in Innenräumen nur innerhalb der Familie, ein Verbot für Zusammenkünfte im Freien sollte erwogen werden sowie die Schließung von Lokalen, Geschäften und Schulen. In dem Szenario liegt der Inzidenzwert über 50 und die Intensivbetten sind zu mindestens zwölf Prozent ausgelastet.


Die Strategie des RKI ist komplex und berücksichtigt eine Menge an Faktoren. Das Institut nennt etwa zwölf weitere Punkte, die bei der Anwendung und Interpretation des Stufenkonzepts berücksichtigt werden müssen.

"Wir empfehlen, die Indikatoren auf der Landkreis-Ebene zu betrachten, aber deeskalierende Maßnahmen erst zu beschließen, wenn ein überwiegender Anteil der Landkreise Indikatoren mit Werten aufweist, die dies erlauben", heißt es etwa in dem Papier. Der Inzidenzwert soll bei der Eskalation der Stufen als Leitfaktor neben den anderen Indikatoren betrachtet werden – bei der Deeskalation dagegen soll die Belegung von Intensivbetten eine Leitrolle spielen.

Verwendete Quellen
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