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Corona-Lage | Söder: "Wenn zehn die Apokalypse ist, sind wir bei neun"


Corona-Pandemie
Söder: "Wenn zehn die Apokalypse ist, sind wir bei neun"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 16.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder: Bayerns Ministerpräsident schätzt die Corona-Lage in Deutschland derzeit als "dramatisch" ein.Vergrößern des Bildes
Markus Söder: Bayerns Ministerpräsident schätzt die Corona-Lage in Deutschland derzeit als "dramatisch" ein. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Der "Katastrophenfall" gilt in Bayern bereits, auch deutschlandweit ist die Corona-Lage katastrophal. Nun hat sich Markus Söder dazu geäußert – und zeichnet ein dramatisches Bild.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat eindrücklich vor der aktuellen Corona-Lage gewarnt. "Wenn zehn die Apokalypse ist, sind wir bei neun", sagte Söder der "Bild". am Dienstagmorgen. Die Situation sei jetzt eine andere als bei Wellen zuvor. Die vollen Intensivstationen würden ihm Sorgen machen. Ein großes Problem sei auch der Pflegenotstand. Bei ohnehin schon zu wenigen Fachkräften würden sich inzwischen auch viele anders orientieren. Die Belastung sei zu groß. "Das gesamte System Pflege ist nicht gesund." Es brauche einen Neustart, mehr Geld für Pflegekräfte und eine andere Grundausstattung. "Die menschliche Komponente wird überhaupt nicht bezahlt."

Neben dem Infektionsgeschehen bereite ihm auch Sorgen, "wie sich die Gesellschaft jetzt spaltet". Deutschland wäre deutlich besser durch den Winter gekommen, hätten sich mehr Menschen impfen lassen. "Die Politik kann nichts dafür, dass Menschen sich nicht impfen lassen", sagte Söder. Er könne nur dazu raten und es dringend empfehlen. Es sei nun das einzige Mittel, das helfe. Gesetzliche Rahmen könnten dazu beitragen. "Jeder, der jetzt an Corona stirbt, ist ein unglücklicher Fall. Alle Mediziner und Pflegekräfte leisten gerade unmenschliches." Er halte aber nichts von Schuldzuweisungen.

Söder sei nach wie vor für eine Impfplicht für bestimmte Berufsberufsgruppen. "Es wird keine allgemeine Impfpflicht geben", bekräftigte er. Es sei eine persönliche Entscheidung, ob man sich impfen lasse oder nicht. Mit den Folgen müsse man dann eben auch leben.

"Es braucht 2G flächendeckend in Deutschland"

Zuvor hatte Söder erneut eine Verschärfung der Corona-Regeln für Ungeimpfte in ganz Deutschland gefordert. "Ich halte es auch für falsch, dass wir nur mit Flickenteppichen arbeiten", sagte der CSU-Chef am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Was es braucht, ist 2G flächendeckend in Deutschland." 2G heißt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.

Am Donnerstag berät die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen im Kampf gegen Corona.

Zahlen in Bayern deutlich gestiegen

Bei den Corona-Regeln würde er ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern bevorzugen, betonte Söder. Notwendig sei eine Booster-Impfung schon ab dem fünften Monat, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und mehr Maskenpflicht im Unterricht und in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen gelten in Bayern seit Dienstag schärfere Regeln, etwa 2G in Gaststätten und Hotels sowie eine Maskenpflicht auch in Bereichen, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben. Bayern habe im Vergleich der Bundesländer die schärfsten Regeln, sagte Söder. Auch der Katstrophenfall war ausgerufen worden. "Ob es reicht, wird sich zeigen." Was es aber nicht geben werde, sei ein Lockdown für alle, da dieser gegenüber den Geimpften verfassungsrechtlich nicht vertretbar sei.

Verwendete Quellen
  • Bild Livesendung am 16. November 2021
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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