Städtetag warnt vor Ende des Deutschlandtickets

Der Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets geht weiter. Der Städtetag warnt, dass es ohne Hilfe vom Bund scheitern werde.
Der Deutsche Städtetag hat wegen Finanzierungsengpässen vor einem Ende des Deutschlandtickets für den öffentlichen Nahverkehr gewarnt. "Dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Finanzierung des Defizits ab 2024 über den bisherigen Bundesanteil von 1,5 Milliarden Euro hinaus und weitere Gespräche mit den Ländern ablehnt, ist absolut inakzeptabel", sagte Hauptgeschäftsführer Hemlut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ohne finanzielle Garantien von Bund und Ländern steht das Deutschlandticket vor dem Aus", fügte er hinzu.
Über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit Monaten gestritten. Bund und Länder hatten bis 2025 jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro dafür zugesagt. Außerdem wurde vereinbart, dass eventuelle Mehrkosten in diesem Jahr zu gleichen Teilen getragen werden.
Wissing lehnt Finanzzusagen ab
Für das kommende Jahr gibt es zu diesem Punkt jedoch noch keine Einigung. Verkehrsminister Wissing lehnt weitere Finanzzusagen des Bundes ab, lesen Sie hier mehr dazu. Die Städte hätten mit ihren Verkehrsunternehmen alles daran gesetzt, das 49-Euro-Ticket so schnell wie möglich einzuführen und ihm zum Erfolg zu verhelfen, betonte Dedy. Sie könnten allerdings nicht "die Defizite aus dem vergünstigten Ticketpreis ausgleichen".
Bei der Sonder-Verkehrsministerkonferenz in der vergangenen Woche habe es zur Weiterfinanzierung wieder keine handfesten Resultate gegeben, beklagte der Städtetag-Hauptgeschäftsführer. "Die Zeit drängt", appellierte Dedy. "Bis zum Jahresende brauchen wir eine Lösung, sonst bleibt das Deutschlandticket ein einmaliger Feldversuch für wenige Monate."
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP