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Lehrermangel an deutschen Schulen – das sagen unsere Leser


Dramatische Zustände
Lehrermangel an deutschen Schulen – das sagen unsere Leser


20.08.2018Lesedauer: 3 Min.
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Das Klassenzimmer einer Grundschule: Zum Start des neuen Schuljahres fehlen besonders an Grund-, Förder- und Berufsschulen tausende Lehrer.Vergrößern des Bildes
Das Klassenzimmer einer Grundschule: Zum Start des neuen Schuljahres fehlen besonders an Grund-, Förder- und Berufsschulen Tausende Lehrer. (Quelle: imago-images-bilder)

Zum Start des neuen Schuljahres fehlen bundesweit Tausende Lehrer. t-online.de hat ausführlich über den Notstand an deutschen Schulen und den drohenden Unterrichtsausfall berichtet. So reagieren unsere Leser.

Nach Angaben des Deutschen Lehrerverbandes fehlen zum neuen Schuljahr Tausende Lehrkräfte. "Zählt man nur die derzeit tatsächlich nicht besetzten Stellen, kommt man auf rund 10.000 fehlende Lehrkräfte insbesondere an Grund-, Förder- und Berufsschulen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Wenn man aber die Stellen dazuzählt, die mit Quereinsteigern und Studenten beziehungsweise Pensionären besetzt sind und wird auch noch die fehlende Unterrichtsreserve berücksichtigt, dann kommt man auf rund 35.000 fehlende Lehrer in Deutschland", erklärte Meidinger.

Dem Lehrermangel stehen immer mehr Schüler gegenüber. Nach einer offiziellen Prognose wird die Zahl der Schüler bis 2030 bundesweit um 278.000 auf 11,2 Millionen steigen. Das seien über zwei Prozent mehr als 2016, hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) im Mai mitgeteilt.

"Bildung gehört in die Hand des Staates"

Das Thema Lehrermangel beschäftigt auch die t-online.de-Leser intensiv. User "ausgug" fordert: "Zwei Dinge sind notwendig, um das Ruder rumreißen zu können: Bildung gehört in die Hand des Staates mit einheitlichen Lehrplänen, Schulbüchern, Bewertungsmaßstäben etc. und wir brauchen einen Minister, der etwas davon versteht."

User "Namenlos" betont die besondere Bedeutung der Bildung für Deutschland: "Lehrermangel ist eine absolute Katastrophe für unser Land. Deutschland ist kein Agrarstaat, wir leben von unserer Industrie. Wir sprechen von Digitalisierung 4.0 und sind noch nicht einmal in der Lage, unsere Grundschüler in den Grundfertigkeiten auszubilden, geschweige denn, in weiterführenden Schulen zukunftsweisende, mit allen Bundesländern kompatiblen Unterricht anzubieten. Bildungsnotstand in einem Land, in dem Bildung der EINZIGE Rohstoff ist – das ist wirklich nicht mehr nachzuvollziehen. Dafür allein schon müssten ALLE Politiker die rote Karte erhalten!"

Auch für User "Schakale" ist Bildung ein enorm wichtiges Gut: "Mit der Bildung der Kinder steht und fällt die Gesellschaft. Hier werden die Grundlagen für die folgenden Generationen gelegt. Es ist doch bezeichnend, wenn Lehrer nur Zeitverträge erhalten und sich im ungünstigsten Falle in den Ferien arbeitslos melden müssen. Was täglich in den Klassen an der Tagesordnung ist, darüber können die Lehrer selbst am besten berichten. Da steht oft nicht mehr der Lehrauftrag sondern der Erziehungsauftrag an erster Stelle."

"Man dachte, dass man den Kindern schade, wenn man sie 'zu sehr fordert'"

User "ProCon", der im Bildungsbereich gearbeitet hat, meint: "Ich zitiere: 'Bildung muss endlich den Stellenwert in Deutschland genießen, den sie verdient.' Ich ergänze : Bildung muss endlich WIEDER den Stellenwert erhalten … Wir hatten das ja mal. Ich habe im Bildungsbereich gearbeitet (tue das auch heute stundenweise noch), kenne mich da also aus. Und musste betroffen und bestürzt im Laufe der Jahre beobachten, wie sehr sich dieser Bereich systematisch zu seinem eigenen und der Kinder Nachteil verändert hat. Begonnen hat dieser 'Niedergang' bereits vor etwa 40 (!) Jahren . Als 'gewisse Kreise' dazu übergingen, dem Seelenleben, den Forderungen und den Erwartungen der Kinder und der Eltern im vorschulischen/schulischen Bereich mehr Aufmerksamkeit zu schenken als der Bildung an sich. Man dachte, dass man den Kindern schade, wenn man sie 'zu sehr fordert'. Und man hat dadurch die 'Starken' den 'Schwachen' angepasst. Anstatt die 'Schwachen' durch die 'Starken' zu fördern. Ergebnis: Bildungsmisere."


Ein radikales Umdenken fordert Leser Reinhold E. in seiner E-Mail an die Redaktion: "Man muss sich doch heute die Frage stellen, ob 'Lehrer' wirklich noch in dieser Anzahl gebraucht werden. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und unterrichten noch wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heute haben wir Computer, Überwachungseinrichtungen in jeder Toilette, wir haben Roboter, die Kids beschäftigen sich seit dem 4. Lebensjahr mit Smartphones und leben von digitalen Nachrichten ... Und wir haben seit Jahrzehnten einen mehr oder weniger gut funktionierenden Fernunterricht. Wozu also Lehrer? Übrigens, wie heißt diese Tussi, die mit mir im Handy sprechen will, die in der Lage ist, Sprachbefehle anzunehmen und zu kommunizieren? Den Unterricht heute und auch in der Zukunft stelle ich mir wie folgt vor: Im Lehrerzimmer sitzen zwei Personen und überwachen sämtliche Klassenzimmer per Video. Der Unterrichtsstoff wird digital präsentiert und kommuniziert, die Kids haben Kopfhörer und können Fragen stellen, Fragen beantworten oder eintippen ... Wenn die Klasse nicht funktioniert, kommt eine der beiden Personen aus dem Lehrerzimmer und sorgt für Ordnung. Warum noch Lehrer? Nur weil wir das so gewohnt sind?"

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