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Linken-Chef Riexinger fordert Abschaffung der 1. Klasse im Regionalexpress


Im Regionalexpress
Linken-Chef Riexinger fordert Abschaffung der 1. Klasse

Von afp
Aktualisiert am 15.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Linken-Chef Bernd Riexinger: Er will die 1. Klasse in Regionalexpress-Zügen abschaffen.Vergrößern des BildesLinken-Chef Bernd Riexinger: Er will die 1. Klasse in Regionalexpress-Zügen abschaffen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Regionalzüge sind oft überfüllt – allerdings nicht in der 1. Klasse. Linken-Chef Bernd Riexinger will das ändern. Mit einer rigorosen Maßnahme, die für mehr Kapazität sorgen soll.

Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger fordert, die 1. Klasse in Regionalzügen abzuschaffen. Seinen Vorstoß begründet er mit überfüllten Bahnen in der 2. Klasse bei gleichzeitig kaum genutzten 1.-Klasse-Abteilen. Widerspruch kommt von der Deutschen Bahn, einem Verkehrsverbund und einem Experten.

Riexinger sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "In Bussen kommen wir schon heute problemlos ohne Klassen aus." Auch im Nahverkehr auf der Schiene gehöre die 1. Klasse abgeschafft. "Wir reden über Verkehrswende und die Kosten für den notwendigen Ausbau des Nahverkehrs. Aber wir leisten es uns, in überfüllten Regionalexpressen fast leere Waggons mit Wagen der 1. Klasse mitzuschleppen. Die sollten einfach für alle geöffnet werden, dann hätten wir auf einen Schlag mehr Kapazität – und zwar praktisch gratis."

Widerspruch von der Bahn

Bei der Deutschen Bahn hieß es dagegen, die Umwandlung aller 1.-Klasse- in 2.-Klasse-Bereiche "würde die Sitzplatzkapazität nur sehr geringfügig erhöhen". Gerade auf längeren und touristisch geprägten Strecken werde der Komfort der 1. Klasse von zahlreichen Fahrgästen geschätzt, die dafür auch bereit seien, einen Aufpreis zu bezahlen. "Der Anteil der 1.-Klasse-Kapazitäten ist über die Jahre zurückgegangen, allerdings wird dieses Angebot weiterhin in vielen Regionen nachgefragt", fügte ein Bahnsprecher hinzu. Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), lehnte Riexingers Anregung als "sozialistische Gleichmacherei" ab.

"Die 1. Klasse hat weiterhin eine wichtige Bedeutung"

Die Bahn erläuterte, die Konzernsparte DB Regio fahre im Auftrag der Besteller von Ländern und Kommunen und richte sich nach ihren Ausstattungswünschen. DB Regio hat im Regionalverkehr einen Marktanteil von zwei Dritteln. In der 1. Klasse der DB-Regionalzüge gibt es nach Unternehmensangaben 64 802 Plätze, in der 2. Klasse sind es 931 934. Demnach befinden sich 6,5 Prozent aller Plätze in der 1. Klasse.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sieht es wie die Bahn. Fahre in einem Zug mal ein Wagen mit weniger 1.-Klasse-Plätzen als vorgesehen, gebe es sofort Kundenbeschwerden. "Die 1. Klasse hat weiterhin eine wichtige Bedeutung für die Fahrgäste." Sie schätzten etwa hochwertigere Sitze, weitere Sitzabstände und größere Tische.


Eine Abschaffung der 1. Klasse würde die Platzprobleme in überfüllten Zügen auch aus Sicht des Fahrgastverbands Pro Bahn nicht lösen. "Das ist grober Unfug", sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann der dpa. Die 1. Klasse werde zwar nicht überall gebraucht, wohl aber im Berufsverkehr oder bei längeren Regionalexpress-Fahrten. "Wenn ich mehr Platz schaffen will, brauche ich längere Züge", sagte Naumann.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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