Abgeordnete berichten aus dem Kapitol "Ich habe mich von meiner Familie verabschiedet"
Während wütende Trump-Anhänger das Kapitol stürmten, flohen Abgeordnete oder verschanzten sich in ihren Büros. Viele Politiker fürchteten um ihr Leben und schildern die Ereignisse aus ihrer Sicht.
Am Mittwoch drangen Anhänger von US-Präsident Donald Trump in den Kongress ein. Ihr Ziel: die Bestätigung der US-Wahl und eine Regierung unter Joe Biden zu verhindern. Hunderte Politiker mussten sich in Sicherheit bringen. Sie wurden über ein unterirdisches Tunnelsystem aus dem Gebäude gebracht oder suchten Schutz in ihren Büros.
Der demokratische Kongressabgeordnete Lou Correa berichtet der BBC, man habe verbarrikadierte Büros und Sicherheitskräfte mit gezogenen Waffen gesehen. Schließlich habe man eine Tür gefunden, durch die man in sichere Räume gelangte. "Es war ein vollkommen surrealer Moment. Es war wie im Film, ich konnte nicht glauben, was da passiert." Er berichtet aber auch von einem "Silberstreif" in diesem "dunklen Moment amerikanischer Geschichte": Demokratische und republikanische Abgeordnete hätten verstanden, dass der Angriff beiden Parteien gleichermaßen gelte. "Wir alle haben versucht, Kollegen zu helfen, Schutz zu finden."
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Die Kongressabgeordnete Grace Meng versteckte sich während des Sturms auf das Kapitol stundenlang in einem Büro: "Ich hatte heute Angst um mein Leben. Ich habe mich von meiner Familie verabschiedet und verstecke mich immer noch", twitterte sie. Erst nach fünf Stunden sei sie aus dem Büro, in dem sie sich versteckte, gerettet worden, schreibt sie später, und zeigt auf Fotos, wie sie in diesen Stunden ihr Büro verbarrikadierte: mit einem Stuhl und Sesseln versperrte sie die Tür.
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Der Abgeordnete Jake Auchincloss filmte sich in der Halle des Kapitols, kurz nachdem sie geräumt wurde. Der "Tempel der Demokratie" sei angegriffen worden, sagt Auchincloss, und zeigt Überbleibsel des Protests: Flaschen und Müll rund um die Statuen. "Dieser dunkle Tag wird unsere Institutionen nicht neu definieren oder beschädigen", sagt er. Bald übernähmen Joe Biden und Kamala Harris die Regierung.
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Der republikanische Abgeordnete Jeff Fortenberry kommentierte am Tag danach wütend: Der gewalttätige Protest und die Übernahme von staatlichen Gebäuden sei "zerstörerisch und falsch". Mit dem Sturm auf das Kapitol hätten die Demonstranten die Demokratie ausgehöhlt. "Also müssen gute Menschen hier weg, damit die Polizei das Gebäude sichern kann – vor diesen Idioten, die eine so gefährliche Situation schaffen".
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Tammy Duckworth, demokratische Politikerin und mehrfach ausgezeichnete Veteranin, zeigte sich fassungslos: Sie habe ihr ganzes Leben damit verbracht, die Demokratie zu verteidigen. "Aber ich hätte niemals, niemals gedacht, dass es notwendig wäre, sie vor einem versuchten gewaltsamen Umsturz im Kapitol unserer eigenen Nation zu verteidigen."
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Kongressabgeordnete Cori Bush verglich die Reaktion der Polizei auf die mehrheitlich weißen Demonstranten mit der auf mehrheitliche schwarze Demonstranten bei den Black-Lives-Matter-Protesten: "Wir hätten es nicht bis auf diese Stufen geschafft", sagte sie. "Wir wären nicht so weit gekommen – wir wären erschossen worden." Sie kritisierte ihre republikanischen Kollegen hart: Sie hätten den Mob ermutigt.
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Auch Videos von US-Medien zeigen, wie sich Besucher des Kapitols während der Attacke auf den Besuchertribünen in Sicherheit bringen:
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Außerhalb des Gebäudes attackierte der Mob Journalisten. Videokameras und Equipment wurden ihnen abgenommen, auf einen Haufen geworfen und zerstört:
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Beim Verlassen des Gebäudes feierten sich Trump-Anhänger frenetisch: "Wir haben es geschafft!", riefen sie. Und: "Das nächste Mal, wenn wir wiederkommen, werden wir nicht friedlich sein."
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Sie hinterließen Angst, Chaos und Verwüstung. In den Büros der Abgeordneten wurde Mobiliar zerstört und entwendet, Papiere auf dem ganzen Boden verstreut:
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