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Tagesanbruch: Wir ahnen gar nicht, was noch alles auf uns zukommt


Tagesanbruch
Wir ahnen gar nicht, was noch alles auf uns zukommt

MeinungVon Sven Böll

Aktualisiert am 12.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Auf der nach oben offenen Benzinpreis-Skala: Tankstelle in dieser Woche.Vergrößern des Bildes
Auf der nach oben offenen Benzinpreis-Skala: Tankstelle in dieser Woche. (Quelle: dpa-bilder)

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

heute vor zwei Jahren gab es eine Ministerpräsidentenkonferenz. Damals war das übrigens noch etwas Besonderes. Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder warnten zwar bereits, dass das Coronavirus "eine sehr große Herausforderung" darstelle, die Bundesrepublik sei aber "gut für eine solche Situation gerüstet". Dass sie die Republik ein paar Tage später in den Lockdown schicken würden, sahen die Spitzenpolitiker am 12. März 2020 nicht vorher.

Inzwischen erleben wir die fünfeinhalbte Welle – oder ist es schon die sechste? Zumindest eine Gewissheit haben wir: Wohl niemand ahnte im März 2020, was noch alles auf uns zukommt.

Wir glaubten nicht, dass wir trotz eines der besten Gesundheitssysteme der Welt Intensivpatienten quer durch die Republik fliegen müssen.

Wir wussten nicht, dass Beamte "Digitalisierung" zwar googeln können, sie in der Verwaltungsrealität aber gar nicht existiert.

Und uns war nicht klar, wie sehr in unserem eigentlich vernunftbegabten und auf Ausgleich bedachten Land Verschwörungstheorien die Spaltung vertiefen können.

Das sind nur ein paar Entwicklungen, von denen wir überrascht wurden – und ja: negative. Es gibt natürlich auch zahlreiche positive Dinge, die außerhalb unserer Vorstellungskraft lagen:

Wir hätten nicht gedacht, dass wir das gesamte Land mehrmals lahmlegen können, die Arbeitslosenquote im Februar 2022 aber auf dem gleichen Niveau wie vor 24 Monaten liegt.

Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass sich ganze Firmen von jetzt auf gleich ins Homeoffice verlagern lassen und die Arbeitswelt einen nie dagewesenen Flexibilisierungsschub erfährt.

Wir hätten nicht davon zu träumen gewagt, dass ein Unternehmen aus dem beschaulichen Mainz die Welt im Rekordtempo mit Impfstoffen versorgt und hinter dem Erfolg auch noch eine beeindruckende Einwanderergeschichte steckt.

Warum ich Ihnen das alles erzähle?

Weil wir mit dem Ukraine-Krieg gerade die zweite Krise historischen Ausmaßes binnen zwei Jahren erleben. Der Aggressor ist dieses Mal kein fieses Virus aus Wuhan, sondern ein gefährlicher Autokrat aus Moskau. Aber auch er wird unser Leben wohl dauerhaft verändern.

Wie wir im März 2024 auf den März 2022 zurückblicken werden? Ich weiß es nicht. Einige Dinge, mit denen wir jetzt rechnen, werden in der Rückschau unbedeutend sein. Dafür werden uns andere Entwicklungen prägen, von denen wir noch gar nichts wissen. Kurzum: Auch dieses Mal ahnen wir gar nicht, was noch alles auf uns zukommt. Im Positiven wie im Negativen.

Was sich schon jetzt sagen lässt: Unser Leben hat sich bereits in den vergangenen beiden Wochen stark verändert. Wie genau, darüber habe ich – natürlich nach bestem Wissen und Gewissen – mit meinen Kollegen Miriam Hollstein und Sebastian Späth in unserem aktuellen Podcast diskutiert. Hören Sie doch mal rein:

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Am Montag schreibt Johannes Bebermeier für Sie. Ich wünsche Ihnen ein sonniges und friedliches Wochenende!

Ihr

Sven Böll
Managing Editor t-online
Twitter: @SvenBoell

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Mit Material von dpa.

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