Mülltrennung | Ausländer ratlos: Wie entsorge ich in Deutschland Sexpuppe?

Wohin mit einer ausrangierten Sexpuppe in Deutschland, dem Land des Müllsortierens? Ein Amerikaner wollte Rat, und manche Antwort könnte Teil der Bevölkerung verunsichern.

Mit einer nicht alltäglichen Frage hat ein US-Amerikaner eine rege Diskussion ausgelöst: Der Mann fragte am Freitag in der englischsprachigen "Germany"-Unterseite des Forenportals Reddit, wie man in Deutschland eine unbrauchbare Sexpuppe entsorgt. "Ja, ich bin Ausländer", schrieb der Mann entschuldigend dazu, und bat, schlechte Witze stecken zu lassen. Immerhin: Er bekam auch ernsthafte Antworten.

Das Problem des Mannes, der seinen Beiträgen zufolge Anfang 40 und bei der US Army beschäftigt ist, beschreibt er als ein "solides Ding". Die Puppe bestehe aus TPE, einem Material, das die Eigenschaften von Gummi mit denen durch Wärme verformbaren Kunststoffs verbindet. Im Inneren habe sie ein Metallskelett. "Also nichts billiges Aufblasbares". Wohin damit? Auch ein Händler von Puppen räumt auf seiner Seite ein: Sie bestehen aus einem "ausgeklügeltem Material-Mix, der bei unserem nach Verwertbarkeit getrennten Entsorgungssystem immer ein Problem darstellt".

Ableben der Sexpuppe spielte kaum eine Rolle

In dem Forum stellte nur ein kleiner Teil der Nutzer die Gegenfrage, welches Schicksal der Puppe widerfahren ist. Die Diskussion darüber war auch so dezent, dass die Einstufung des Themas als "über 18" eher übertrieben vorsichtig ist. Ratschläge überwogen – und Überraschung, es selbst nicht genau zu wissen. In den Ratgebern der Abfallwirtschaftsbetriebe findet man den Fall explizit nicht. Der Vorschlag "in die unterschiedlichen Materialien zerlegen" fand auch wenig Gegenliebe. Auch "erst schauen, ob nicht irgendwo doch eine Pfandmarke drauf ist" wurde als wenig erfolgversprechend verworfen.

Mit den Fragen zur korrekten Entsorgung hat sich immerhin ein großer Händler der Puppen befasst – und führt erst einmal Möglichkeiten auf, sie doch nicht wegwerfen zu müssen. So sei Reparatur oft eine Option. Bei einem "Skelett-Bruch im Inneren der Love Doll" sei das "schwierig", aber auf Stahlskelette gebe es gewöhnlich zwei Jahre Garantie. Hautabschürfungen (bei der Puppe) seien dagegen mit etwas Geduld kein Problem: Heilen mit Anschleifen und dem Auftrag von flüssigem Kunststoffkleber.

"Sexpuppe an geschickte Bastler verschenken"

Und bevor man sie wegwerfe, solle man sie doch verschenken: In der Community gebe es "geschickte und materialkundige Bastler". Und wenn die Ex-Geliebte tatsächlich völlig unbrauchbar sei, dann nutzten die oft Teile, um daraus eine neue zu bauen.

Wenn sich die Wege trennen, ist Restmüll auch aus Sicht des Puppenspezialisten "wirklich keine gute Idee". Und: Dort hinein können zwar "kaputte Kunststoff- oder Haushaltsgegenstände", wenn es keine Wertstofftonne gibt, informiert die Verbraucherzentrale. Allerdings ist da an andere Größen gedacht. Berlin-Recycling, Tochter der Berliner Stadtreinigung, informiert etwa: "Im Hausmüll ist allein aus logistischen Gründen kein Platz für Sperrmüll."

Der Händler verweist noch auf ein anderes mögliches Problem: "Man stößt immer wieder auf Medienberichte über Polizeieinsätze wegen verpackter oder zersägter Frauen im Müll." Das könne unangenehm sein.

Die Lösung ist also der Sperrmüll. Und über die am Straßenrand auf Abholung durch das Müllauto wartende Puppe wird auf Reddit auch gewitzelt. Der Händler hält fest: Auf einem Recycling-Hof ist die Entsorgung möglich, die Kommune sei zur Annahme verpflichtet. Problem gelöst.