Pfleger wegen Corona-Toten in Niederlanden unter Verdacht

Ein Krankenpfleger in den Niederlanden soll beim Tod von Corona-Patienten eine Rolle gespielt haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen.

In den Niederlanden soll ein Krankenpfleger am Tod von bis zu 24 Corona-Patienten beteiligt gewesen sein. Der 30-Jährige sei am Montag in Polizeigewahrsam genommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft niederländischen Medien am Donnerstag mit. Der Verdächtige soll Oktober 2019 in der Abteilung für Lungenkrankheiten des Wilhelmina Krankenhauses in Assen gearbeitet haben. Er soll zuvor auch ein Praktikum in Deutschland gemacht haben.

Die Todesfälle sollen zwischen März 2020 und Mai 2022 vorgekommen sein. Die Staatsanwaltschaft nannte keine genauen Zahlen, verwies aber auf mehrere Fälle. Gegenüber der Nachrichtenseite AD berichtete ein Verwandter eines Verstorbenen von 24 Todesfällen, die mit dem Verdächtigten in Zusammenhang stehen sollen. "Mein Vater starb in dem Krankenhaus im April 2020. Wir dachten, es sei eine Lungenentzündung wegen Corona. Da war aber noch einiges unklar." Drei Jahre später habe die Polizei seine 72-jährige Mutter angerufen und über die Ermittlungen berichtet. Die Beamten hätten ihm auch die Zahl von 24 Fällen genannt, in denen sie ermitteln. Weitere Details, wie die Patienten um Leben kamen, sind bisher nicht bekannt.

Das Krankenhaus sagte gegenüber AD: "Die Verhaftung hat uns schockiert". Man sprach von einem ernsthaften Verdacht gegen einen Mitarbeiter. Die Einrichtung hatte zuvor einen internen Bericht verfasst, der die polizeilichen Ermittlungen ins Rollen brachte.