Umfrage: Deutsche geben besonders gerne Trinkgeld

Deutsche sollen fast so gerne Trinkgeld geben wie Amerikaner. In Europa stehen sie laut einer Umfrage an der Spitze.
Wenn es um Trinkgelder geht, kΓΆnnen die europΓ€ischen LΓ€nder nicht unterschiedlicher sein. Das hat eine Umfrage des Instituts YouGov ergeben, berichtet der britische "The Guardian". Wer einmal ins Ausland gereist ist, kennt die Herausforderung: Wie viel soll und wie viel muss man geben?
Befragt wurden demnach Personen in sechs EU-LΓ€ndern, GroΓbritannien und in den USA. WΓ€hrend in amerikanischen Restaurants das Trinkgeld bis zur HΓ€lfte des Einkommens ausmachen kann, hΓ€lt man sich in Europa meist zurΓΌck. Bis auf eine Ausnahme: Deutsche geben offenbar automatisch mehr Geld. 72 Prozent hΓ€tten dies bestΓ€tigt, berichtet die britische Zeitung aus der Studie. Gar nicht so knauserig zeigen sich auch die Briten: 55 Prozent gaben an, den Service zu belohnen. Und dabei gibt es dort ohnehin schon einen Servicezuschlag von 12,5 Prozent.
Italiener halten sich zurΓΌck
In Spanien sagten laut "Guardian" 46 Prozent, sie wΓΌrden die Arbeit des Personals und der KΓΌche extra belohnen, wΓ€hrend es in Frankreich 34 Prozent waren. Auch dort ist ein Serviceentgeld in HΓΆhe von 15 Prozent bereits im Preis inbegriffen. Sparsam seien hingegen die Italiener: Gerade einmal 24 Prozent sagten in der Umfrage, dass sie ΓΌblicherweise Trinkgeld geben. Und fast ein Drittel sagte, dass sie noch niemals Bedienungsgeld hinterlassen haben.
Auch beim Friseur geben laut Umfrage 56 Prozent der Deutschen einen kleinen Betrag extra, 40 Prozent gaben dies fΓΌr Taxifahrer an. Das sei, laut Bericht des "Guardian", sogar mehr als in den USA.
Wenn es um den Betrag geht, gilt fΓΌr die meisten Deutschen und Briten die Zehn-Prozent-Regel, wΓ€hrend es in Italien, Spanien und Frankreich nur fΓΌnf Prozent sind. In den USA werden meistens 20 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld gegeben. Als Grund gaben viele der deutschen Befragten an: "So soll es eigentlich auch sein". Deshalb sagten wohl auch 17 Prozent, dass sie selbst bei schlechtem Service noch Trinkgeld geben.
Die Autoren des "Guardian"-Berichts zeigten sich ΓΌberrascht: Zum einen wΓΌrden sich die Deutschen selbst nicht als besonders trinkgeldfreundlich sehen. Und: "Deutschland ist auch kein Land, in dem das Servicepersonal besonders kundenfreundlich ist: In Berlin wird ein Glas Bier oder ein Teller Essen oft eher verΓ€rgert als mit einem LΓ€cheln serviert. Nicht umsonst gibt es 'ServicewΓΌste Deutschland', schreiben sie.
- theguardian: "Germans best tippers in Europe, finds poll. Italians? Not so much"