Offenburg: Jugendlicher schießt auf Mitschüler – Opfer tot

In einer Schule in Offenburg ist mindestens ein Schuss gefallen. Ein Schüler brach verletzt zusammen – die Ärzte konnten ihn nicht mehr retten.

In der Nordstadt von Offenburg hat ein Jugendlicher in einer Schule auf einen gleichalten Mitschüler geschossen. Das Opfer wurde von Rettungskräften versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag der Schüler seinen Verletzungen.

Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Laut Polizei hatte er ein Klassenzimmer betreten, dann ging er gezielt auf seinen dort sitzenden Mitschüler zu und feuerte mindestens einmal aus einer Handfeuerwaffe. Der 15-Jährige sitzt wegen mutmaßlichem Totschlag in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mit.

Die Tat ereignete sich am Donnerstagmittag gegen 12 Uhr in der Waldbach-Schule in der Vogesenstraße. Es handelt sich um ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Lernschwächen.

Großalarm in Offenburg: SEK zum Einsatzort geflogen

Die Schule wurde weiträumig abgesperrt, die rund 180 Schüler mussten zunächst zu ihrer Sicherheit in den Klassenräumen bleiben. Ein Hubschrauber kreiste in der Luft, weitere Helikopter brachten schwer bewaffnete Spezialkräfte an den Einsatzort. Insgesamt mehr als 300 Einsatzkräfte der Polizei kamen an die Schule.

Laut einer Reporterin vor Ort wurde das Gebäude gesichert und dann geräumt. Kurz stand die Angst vor einem Amoklauf im Raum. Von einer weitergehenden Gefahr sei nicht auszugehen, meldete dann allerdings die Polizei: "Derzeit wird von einem Täter und einem Verletzten ausgegangen."

Motiv laut Polizei "im persönlichen Bereich"

Das Motiv für die Tat liege nach derzeitigen polizeilichen Erkenntnissen im persönlichen Bereich, hieß es weiter. Alle Schüler würden durch Psychologen betreut.

Der Tatverdächtige soll noch am Donnerstag der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft will einen Haftbefehl wegen Totschlags erlangen. Polizeipräsident Jürgen Rieger zeigte sich tief betroffen von der Tat.

Erst am Mittwoch hatten zwei Jungen in einer Schule in Hamburg eine Lehrerin mit einer Art Schusswaffe bedroht und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst, mehr dazu lesen Sie hier. Erst nach vier Stunden konnten die Einsatzkräfte Entwarnung geben. Fast zeitgleich gab es an einer anderen Schule in Hamburg ebenfalls Alarm wegen einer Bedrohungslage. Auch hier wurde eine pädagogische Kraft bedroht.