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Österreich: Polizei schießt an deutscher Grenze auf Flüchtlinge – Verletzte


Mehrere Verletzte
Polizei schießt an deutsch-österreichischer Grenze auf Flüchtlinge

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Österreichischer Beamter (Symbolbild): Die Schüsse fielen während und nach einer wilden Verfolgungsjagd.Vergrößern des BildesÖsterreichischer Beamter (Symbolbild): Die Schüsse fielen während und nach einer wilden Verfolgungsjagd. (Quelle: Scharinger)
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Schüsse aus einer Glock und einem Sturmgewehr haben zwei syrische Flüchtlinge verletzt. Vorausgegangen war die wilde Flucht eines mutmaßlichen Schleusers.

An der deutsch-österreichischen Grenze sind mindestens drei Schüsse gefallen. Ein Polizist und eine Polizistin feuerten auf österreichischer Seite auf einen Kastenwagen, in dem ein mutmaßlicher Schleuser zehn Flüchtlinge aus Syrien transportierte. Zwei Menschen in dem Auto wurden verletzt, ein 27-Jähriger kam ins Krankenhaus. Wie schwer er verletzt ist, gab die Polizei bis jetzt nicht bekannt. Auf Anfrage von t-online wollte sich ein Polizeisprecher auch nicht dazu äußern, ob der Mann eventuell in Lebensgefahr schwebt.

Wie die österreichische Polizei mitteilte, war es am Montag zu dem Vorfall gekommen. Auf bayerischer Seite hatten Beamte demnach den Kastenwagen am frühen Morgen bei Schneizlreuth (Berchtesgadener Land) kontrollieren wollen. Daraufhin habe der Fahrer gewendet und sei zurück Richtung Österreich gerast.

Syrer baten ihren Fahrer, sofort anzuhalten

Die Flucht erfolgte laut Polizei bei "schlechter Witterung mit Regen, Schneefall und Eisglätte, mit stark überhöhter Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf die im Fahrzeug befindlichen syrischen Staatsangehörigen, unbeteiligte Verkehrsteilnehmer sowie die eingesetzten Polizeikräfte".

Die Deutschen alarmierten die Kollegen im Nachbarland. Diese bauten eine Straßensperre mit zwei Polizeifahrzeugen auf, die der Fluchtwagenfahrer umfuhr.

Ein Polizeiauto nahm die Verfolgung auf. Der Fahrer des Kastenwagens, ein 34-jähriger Rumäne, habe die Beamten mehrfach gerammt und versucht, über eine Strecke von ungefähr zwei Kilometern gewaltsam von der Straße zu drängen. Die syrischen Staatsangehörigen im Kastenwagen hätten eigener Aussage nach ihren Fahrer in dieser Situation mehrfach lautstark aufgefordert, die gefährliche Flucht sofort zu beenden. Der 34-Jährige sei aber einfach weitergerast.

Schüsse treffen Fluchtauto: Syrer von Splittern verletzt

Dann fielen die ersten Schüsse: Der Beifahrer im Polizeiauto feuerte zweimal aus seiner Dienstwaffe, einer Glock 17. Die Projektile schlugen im Fahrzeug ein. Nach derzeitigen Ermittlungen ist der Polizei zufolge davon auszugehen, dass Splitter durch die Luft flogen und einen 19-jährigen Syrer, der hinter dem Fahrer saß, an der Hand verletzten.

Die Flucht ging über eine Seitenstraße weiter. Erst nach rund 30 Kilometern war Schluss: Der Kastenwagen kam in einer Linkskurve von der Straße ab, fuhr geradeaus über die schneebedeckte Wiese, rammte ein Verkehrszeichen um und durchbrach dann noch einen Maschendrahtzaun, bevor er zum Stillstand kam.

Polizistin schießt mit Sturmgewehr auf Flüchtling im Auto

Zwei Polizistinnen forderten die Insassen des Autos zum Aussteigen auf. Dabei fiel der dritte Schuss, laut Polizei "aus noch unbekannter Ursache". Die Beamtin habe mit einem Sturmgewehr geschossen, "wobei ein 27-jähriger syrischer Staatsangehöriger im Inneren des Fluchtfahrzeuges getroffen und unbestimmten Grades verletzt wurde". Er kam mit einer Schussverletzung ins Universitätsklinikum Salzburg.

Der Fluchtfahrer verschwand unterdessen in der Dunkelheit. Er wurde erst später am Morgen gefasst, nachdem eine Zeugin eine verdächtige Person im Bereich Lenzing gemeldet hatte.

Jetzt ermittelt das Landeskriminalamt Salzburg gegen den mutmaßlichen Schlepper. Die Schussabgaben der Beamten untersucht hingegen die Landespolizeidirektion Vorarlberg. Neben den beiden durch die Schüsse verletzten Syrer erlitten bei der Flucht außerdem der Fahrer des Kastenwagens sowie zwei Beamte Verletzungen.

Verwendete Quellen
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