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Lindt räumt Täuschung vor Gericht ein: falsche Werbung und giftige Metalle


Lindt widerspricht eigener Werbung
Giftige Metalle: Schoko-Gigant räumt Hochstapelei ein

Von t-online, mtt

11.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Lindt-Schokolade (Archivbild): In zwei Produkten fanden US-Verbraucherschützer zu viel Schwermetalle.Vergrößern des Bildes
Lindt-Schokolade (Archivbild): In zwei Produkten fanden US-Verbraucherschützer zu viel Schwermetalle. (Quelle: Mehaniq/imago-images-bilder)
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Lindt wirbt mit "edelsten Kakaobohnen und erlesenen Zutaten", drin sind unter anderem auch Cadmium und Blei. Eine Klage trieb den Konzern nun zu bemerkenswerten Eingeständnissen.

US-Verbraucherschützer haben in Schokolade des Schweizer Konzerns Lindt & Sprüngli Schwermetalle gefunden, daraufhin wurde eine Sammelklage eingereicht. Das Unternehmen wollte diese stoppen – hatte damit aber vor einem New Yorker Gericht keinen Erfolg, wie jetzt die "Neue Zürcher Zeitung" ("NZZ") berichtet.

Brisant an der Sache sind unter anderem die Argumente von Lindt, die dem eigenen Selbstverständnis als Premium-Marke widersprechen. In der Werbung gemachte Qualitätsversprechen seien bloß "puffery", zitierte die "NZZ" die Anwälte der Firma. Also: marktschreierische Übertreibung.

Lindt nennt eigene Werbung "Angeberei"

Auch den Namen der Produktlinie "Excellence" dürfe man nicht überbewerten, hieß es. Laut den Anwälten von Lindt handele es sich "um übertriebene Werbung und um Angeberei, auf die sich kein vernünftiger Konsument verlasse". In einer Stellungnahme, aus der die "NZZ" zitierte, erklärte Lindt: "In unserem Rechtsgutachten wurde darauf hingewiesen, dass Wörter wie 'exzellent' nach US-Recht nicht automatisch suggerieren, dass ein Produkt schwermetallfrei ist."

Die giftigen Schwermetalle waren bereits im Jahr 2022 gefunden worden. Es handelte sich um mehr Cadmuim und Blei, als gemäß den Grenzwerten des Bundesstaates Kalifornien erlaubt gewesen wäre. Auch mehrere US-Marken waren betroffen. Konsumenten warfen Lindt & Sprüngli daraufhin vor, von der Firma mit falschen Qualitätsversprechen in die Irre geführt worden zu sein. Sie hätten die Schokolade nicht gekauft, wenn sie von den Schwermetallen gewusst hätten – oder aber nicht so viel dafür bezahlt.

Lindt weist Vorwürfe zurück

Konkret geht es um zwei Produkte: Die getestete Tafel von Lindt mit 70 Prozent Kakaoanteil enthielt den Verbraucherschützern zufolge 16 Prozent mehr Cadmium als erlaubt, die mit 85 Prozent Kakaoanteil 66 Prozent zu viel Blei. "Das ist riskant", hieß es 2022 im Report der Verbraucherschützer. Dauerhafte Schwermetallbelastung könne zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen. Am größten sei die Gefahr für Schwangere und kleine Kinder, "da die Metalle Entwicklungsstörungen verursachen, die Gehirnentwicklung beeinträchtigen und zu einem niedrigeren IQ führen können".

Die "NZZ" stützt sich in ihrem Bericht auf einen Entscheid des New Yorker Gerichts vom September, welcher ihr vorliege. Lindt & Sprüngli weist sämtliche Vorwürfe von sich, insbesondere "dass die dunkle Schokolade gegen gesetzliche Vorschriften verstoße oder schädlich sei".

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